Nachhaltige Geldanlage Grüne Rendite­aussichten: Ein Überblick

27.03.2023 12 Minuten Lesezeit

klimaVest: Fußabdruck Grafik für den nachhaltige Geldanlage Teaser

Alles Wichtige rund um die verschiedenen Formen nachhaltiger Geldanlagen und welche Chancen sie für Anleger:innen bergen.

Inhalt

Das Wichtigste in Kürze:

  • Als Anleger:in können Sie Ihr Kapital nutzen, um mit nachhaltigen Investments den Ausbau wirtschaftlicher, sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit zu fördern.
  • Je mehr sich Wirtschaft und Politik für nachhaltigere Maßnahmen einsetzen, desto größer, vielfältiger und risikoärmer gestaltet sich das Angebot nachhaltiger Anlageprodukte.
  • Da der Begriff Nachhaltigkeit nicht geschützt ist, nutzen viele fällt es einzelnen Anbietern leicht, Greenwashing-Methoden, um ihren Anlageprodukten einen grünen Anstrich zu verpassen (Greenwashing.).
  • Mit Impact Fonds investieren Sie in ein Anlageprodukt, das seine nachhaltige Wirkung transparent und messbar gestaltet. Anleger:innen haben so den Vorteil, über den Impact ihres Anlagekapitals transparent informiert zu werden.
  • Mit einem Investment in nachhaltige Geldanlagen fördern Sie nicht nur aktiv positiven Impact, sondern nutzen schon frühzeitig die Chancen zukunftsstarker Wachstumsmärkte, beispielsweise im Bereich erneuerbare Energien. 

„Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind“, sagte der Physik-Nobelpreisträger Albert Einstein. Doch wie lassen sich dann große Menschheitsherausforderungen wie Armut, Erderwärmung oder Ressourcenverknappung lösen? 

In den letzten Jahren entscheiden sich immer mehr Anleger:innen für eine andere Art des Investierens, die nicht nur einen guten Umgang mit Mensch und Natur fördern soll, sondern dabei auch für attraktive Renditechancen sorgt. Neben dem ökonomischen Aspekt der Rendite geht es in dieser Anlagestrategie also auch um ökologische und soziale Werte.  

Eine ökologisch nachhaltige Geldanlage kann zum Beispiel Unternehmen aus der Kohlekraft-Branche ausschließen, weil diese Form der Energiegewinnung viele Treibhausgase ausstößt und so den Klimawandel anheizt. Oder ein sozial orientierter Fonds investiert vorrangig in Bildungsprojekte, die sozial benachteiligte Kinder fördern und so zur Chancengerechtigkeit beitragen. 

Doch was genau macht diese Entwicklung nicht nur zu einem temporären Trend, sondern zur Zukunft des Geldanlegens? Wie genau unterscheiden sich sozial-ökologische Investments von konventionellen Geldanlagen? Und welche Möglichkeiten ergeben sich für Anleger:innen? 

Dieser Artikel beantwortet die häufigsten Fragen rund um nachhaltige Geldanlagen

Umweltschutz und Ethik: Warum sie jetzt so wichtig sind

Es ist nicht immer leicht, optimistisch zu denken: Tägliche Nachrichten über ökologische Katastrophen und soziale Missstände machen allzu deutlich, dass unser Umgang mit der Welt und anderen Menschen ungesund ist. Die Situation spiegelt oft das Gegenteil von Nachhaltigkeit. Wer daran etwas ändern möchte, hätte viel zu tun:

  • Die Klimaerwärmung verstärkt sich. Bereits bei einer globalen Erwärmung um 1,5 °C im Vergleich zur vorindustriellen Zeit erwarten Experten weitreichende Konsequenzen. Bisher geplante Klimaschutzmaßnahmen genügen nicht, um die im Jahr 2015 beschlossenen Pariser Klimaziele zu erreichen¹.
  • Die Biodiversität nimmt stetig ab. Auch durch die Zerstörung der Regenwälder und die Anzucht immenser Monokulturen geht der Lebensraum zahlreicher Tierarten zurück oder sogar ganz verloren.
  • Krankheiten verbreiten sich rasant: Die Zerstörung von Ökosystemen begünstigt Zoonosen, also den Übersprung der Viren von Tieren auf Menschen. Damit steigt die Zahl weltweiter Gesundheitskrisen, die wiederum soziale Ungleichheit verstärken.
  • Sklaverei und Kinderarbeit sind noch längst nicht überall abgeschafft. Unfair hergestellte Produkte liegen in unseren Supermärkten und Online-Shop-Lagern, zum Beispiel in Form von Schokolade oder Billigkleidung.

Doch wo die Probleme zunehmen, da wächst auch das Engagement: Junge Menschen wie Greta Thunberg demonstrieren für Umweltschutz und Gerechtigkeit. Die Politik setzt sich Ziele, um das Klima zu schützen und den Artenverlust aufzuhalten. So mancher versucht einen nachhaltigen Lebensstil in seinem Alltag zu integrieren, z.B. mit weniger Fleisch oder dem Umstieg aufs Fahrrad.

Was das eigene Kapital dabei bewirken kann, wurde dabei lang ignoriert. Dabei spielen Anleger:innen eine zentrale Rolle dabei, unsere Wirtschaft nachhaltig und zukunftsfähig zu gestalten.

Was genau ist Nachhaltigkeit?

Der Begriff Nachhaltigkeit ist ungeschützt; eine einheitliche Definition existiert nicht. 

Eine Definition von Nachhaltigkeit bietet der Brundtland-Bericht der Vereinten Nationen: Darin wird eine Entwicklung dann als nachhaltig definiert, wenn sie den Bedürfnissen der gegenwärtigen Generation nachkommt, ohne die Bedürfnisse künftiger Generationen einzuschränken oder zu gefährden.  

Dabei bedeutet Nachhaltigkeit jedoch nicht nur ökologische, sondern auch soziale und wirtschaftliche Nachhaltigkeit. So soll neben dem Schutz unseres natürlichen Lebensraumes auch erreicht werden, dass Wirtschaft nach fairen Prinzipien funktioniert und unsere Gesellschaft zufriedene, gleichberechtigte Menschen hervorbringt. 

klimaVest:
  Die Grafik zeigt die Faktoren Ökonomie, Ökologie und Soziales, aus deren
  Schnittmenge sich die Nachhaltigkeit ergibt. Nachhaltigkeit bedeutet die
  Bedürfnisse der weltweit gegenwärtig Lebenden zu befriedigen, ohne dass
  künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können.

SDGs: Weltweite Ziele bis 2030

Heute ist das Leitbild in 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung übersetzt, die bis 2030 zu erreichen sind. Mit diesen Sustainable Development Goals (SDGs) von 2015 wollen die Vereinten Nationen u.a. Armut und Hunger abschaffen, hochwertige Bildung garantieren, menschenwürdige Arbeit, Wirtschaftswachstum, bezahlbare und saubere Energien sowie Klimaschutz ausbauen und nachhaltige Produktions- und Konsummuster anregen. 

Was die SDGs nicht verrieten, war: Wie lässt sich das alles finanzieren? Hier kommen nachhaltige Geldanlagen ins Spiel, die mit ökologischer oder sozialer und damit letztlich ethischer Zielsetzung investieren.  

Jede:r Einzelne kann mit dem eigenen Geld eine Zukunft nach seinen Vorstellungen mitfinanzieren – etwa mit Geldanlagen für Klimaschutz, Social Responsible Investments (SRI) für Menschenrechte oder auch in Ökosysteme und gesunde Produkte. 

Die nachhaltige Geldanlage verbindet dabei ökologische, gesellschaftliche und soziale Aspekte mit den finanziellen Aspekten von Rentabilität, Liquidität und Sicherheit/Risiko. Die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit – Ökologie, Ökonomie und Gesellschaft – finden dabei idealerweise gleichermaßen Berücksichtigung. 

Dabei ist die Rendite nachhaltiger Geldanlagen nicht geringer als die konventioneller, im Gegenteil. Denn Wirtschaftsakteure, die sich mit ihrer Verantwortung und Zukunftsfähigkeit auseinandersetzen, verhalten sich risikobewusster und entwickeln ein stärkeres Gespür für Entwicklungen und Chancen

Wie nachhaltige Unternehmen erfolgreicher wirtschaften

Ökologisch bzw. sozial arbeitende Unternehmen gewinnen daraus oft auch ökonomische Vorteile: 

Wettbewerbsfähigkeit: Eine verantwortungsvolle Wirtschaftsweise verbessert das Image und die Marktchancen, denn die Nachfrage nach nachhaltigen Angeboten steigt. Damit fordern Konsument:innen und Anleger:innen eine verantwortungsvolle Unternehmensführung ein, die sich für die jeweiligen Unternehmen bezahlt macht. 

Mitarbeiterbindung: Je präsenter Nachhaltigkeit wird, desto attraktiver ist es für Angestellte, in einem nachhaltigen Arbeitsumfeld zu wirken und dort sozial-ökologische Verantwortung zu übernehmen. Eine verantwortungsvolle Unternehmensführung verbessert das Betriebsklima und stärkt die Identifizierung der Mitarbeiter:innen mit ihrem Unternehmen. 

Innovationsfähigkeit: Der schonende Umgang mit Ressourcen und Energie spart nicht nur Kosten, sondern fördert die Forschung und Entwicklung. Daraus entstehen kreative und zukunftsfähige Lösungen für Produkte und Geschäftsmodelle. 

Die Energiewende macht die Stromversorgung nachhaltiger

Ein Beispiel für nachhaltige Entwicklung ist der Energiemarkt. Hier ist der Anteil an erneuerbaren Energien in den letzten Jahren kontinuierlich gewachsen. Immer weniger fossile Kraftstoffe – wie Öl und Gas – sollen Strom und Wärme liefern.  

Stattdessen erfreuen sich Wasser, Wind oder Solar zunehmend an Beliebtheit: Ihre Nachfrage steigt stetig an. Damit bahnt sich nicht nur ein tiefgreifender Wandel in unserer Energiewirtschaft an, sondern bedeutet auch neue Anlagechancen am Finanzmarkt

Ein Investment in erneuerbare Energien, beispielsweise in Windkraft- und Photovoltaikanlagen, ist häufig mit langjährigen Abnahmeverträgen verknüpft, die für stabile Cashflows sorgen. Für Anleger:innen heißt das: Solide, wertstabile Renditechancen und ein Investment in eine neue, zukunftsstarke Anlageklasse.

Immer mehr Menschen bevorzugen nachhaltige Geldanlagen

In vielen Bereichen des Alltags ist der Trend nicht mehr wegzudenken: Sportler:innen werben für fleischfreie Bio-Ernährung, Influencer:innen lassen nur noch Naturkosmetik an ihre Haut, Stars sausen am liebsten in Elektroautos an neugieren Pressefotografen vorbei. Für die einen hip, für die anderen das neue Normal, ist der nachhaltige Lebensstil längt aus seiner Nische herausgewachsen. 

Zwar steigt das Nachhaltigkeitsbewusstsein der Deutschen seit Jahrzehnten, doch im Sparverhalten schlug sich das bisher wenig nieder. Oft fehlt einfach das Wissen, dass jeder Einzelne mit seinen finanziellen Entscheidungen einen Unterschied machen kann. In einer Umfrage der Finanzaufsichtsbehörde BaFin gaben ca. 60% der Befragten an, den Begriff „nachhaltige Geldanlagen“ überhaupt nicht zu kennen².  

Zwei Drittel der Teilnehmer:innen würden sich aber gut fühlen, beim Investieren gleichzeitig etwas Gutes zu tun. Obwohl sich Nachhaltigkeit meist nicht negativ auf die Rendite einer Kapitalanlage auswirken, wären laut der Erhebung 38 Prozent der Antwortenden bereit, für nachhaltige Investments eine geringere Rendite in Kauf zu nehmen.

Dies zeigt: der Bedarf und die Dringlichkeit für ökologische und soziale Innovationen werden immer größer, wodurch auch das Interesse an entsprechenden Finanzprodukten steigt.

Nachhaltige Geldanlagen erleben ein starkes Wachstum

Der Markt für nachhaltige Geldanlagen gehört zu den am stärksten wachsenden Segmenten im Finanzbereich. Anleger:innen hinterfragen zunehmend, ob die von ihnen finanzierten Unternehmen mit Ausbeutung, Krieg und Umweltverschmutzung oder für saubere Energien und faire Geschäftspraktiken in Verbindung gebracht werden. 

In Deutschland verdreifachte sich das Volumen nachhaltiger Investments durch Privatanleger:innen im Jahr 2021 auf 131,2 Mrd. Euro – ein Rekordwachstum. Gemessen am Gesamtmarkt ist der Anteil freilich noch klein: Erst 9,4 % aller Fonds und Mandate in Deutschland sind nachhaltig investiert³.  

Doch viele Anzeichen stehen dafür, dass Nachhaltigkeit im Finanzmarkt kein kurzfristiger Trend ist. Denn zur Erreichung internationaler Ziele wie der Sustainable Development Goals (SDGs) oder der Pariser Klimaziele sind große Investitionen in nachhaltige Geschäftsmodelle und Innovationen sowie eine grüne und sozialgerechte Infrastruktur nötig. 

Nicht nur in Deutschland erfreuen sich soziale und ökologische Anlageformen zunehmender Beliebtheit. Die Zahlen verschiedener Studien zur globalen Situation unterscheiden sich zwar stark je nach Nachhaltigkeitsdefinition, doch alle beobachten einen starken Aufwärtstrend.

Auf 30 Billionen US-Dollar im Jahr 2018 schätzt beispielsweise der Global Sustainable Investment Review den weltweiten Markt – ein Drittel mehr als noch 2016.

Fast die Hälfte aller professionell gemanagten Anlagen sei bereits nachhaltig angelegt⁴. Allerdings gilt bei dieser Studie jedes Investment als „nachhaltig“, das einzelne Kriterien wie Waffenherstellung und -handel, Korruption oder fossile Energieträger ausschließt.

Das Volumen der Anlagen, die explizit Umwelt-, Sozial- und Governance-Aspekte (sog. ESG-Kriterien) einbeziehen, schätzen die Autoren auf 17,5 Billionen US-Dollar.

Die Politik fördert nachhaltiges Wirtschaften

Hinzu kommen politische Anreize zum verantwortungsvollen Umgang mit Mensch und Natur. So nahm die Bundesregierung allein im Jahr 2017 mehr als 17 Milliarden Euro für Forschung und Innovation zu Nachhaltigkeit in die Hand. Internationale Abkommen wie die Pariser Klimaziele übersetzen sich zudem in Maßnahmen wie die Einführung einer CO₂-Steuer und sorgen auch für zunehmend ambitioniertere Nachhaltigkeitsziele bei Unternehmen.  

Mit ihrem „Aktionsplan zur Finanzierung nachhaltigen Wachstums“ legt die EU seit 2018 eine konzeptionelle Grundlage dafür, die Geldflüsse im Wirtschaftsraum EU nachhaltig zu lenken. Dazu gehören auch neue Regelungen für den Verbraucherschutz: Sie verpflichten Berater:innen, Nachhaltigkeit im Kundengespräch zu thematisieren und Privatanleger:innen über nachhaltige Investitionsmöglichkeiten zu informieren.  

Mit der EU-Taxonomie entsteht derzeit ein Rahmen, um nachhaltige Geldanlagen einheitlich zu bewerten und zu klassifizieren. All diese Entwicklungen führen dazu, dass es sich auch wirtschaftlich lohnt, Ressourcen zu schonen und auf faire Geschäftspraktiken zu setzen.

Warum immer mehr Großinvestoren in Nachhaltigkeit investieren

Institutionelle Anleger wie Stiftungen und Kirchen pflegen eine lange Tradition, ihr Geld nach ethischen Werten anzulegen. In den letzten Jahren zeichnet sich jedoch ab, dass auch Versicherer, Vermögensverwalter, Pensionskassen und Versorgungswerke ökologische und soziale Anlagen für sich entdecken: Rund 90% der nachhaltigen Investments sind in den Händen institutioneller Anleger. 

Kaum ein Großinvestor kommt noch an der Integration der ESG-Kriterien vorbei. Sie zu berücksichtigen bedeutet, bei der Anlageentscheidung Umwelt-, Sozial- und Governance-Aspekte zu prüfen. Dieses Vorgehen sorgt für die Optimierung des Risikoprofils einer Investition, was besonders für langfristig wirtschaftende Institutionen wie Versicherungen essenziell ist. 

Die Europäische Union drängt mit ihrem Aktionsplan für nachhaltige Finanzen darauf hin, dass Vermögensverwalter einen gemeinsamen Klassifizierungsstandard für nachhaltige Geldanlagen verwenden („EU-Taxonomie“). Unternehmen sollen zudem offenlegen, wie sie ESG-Faktoren in ihren Anlageprodukten berücksichtigen (Offenlegungsverordnung). Die Regelung sollen es erleichtern, Finanzprodukte hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeitsleistung miteinander zu vergleichen

Nicht nachhaltige Investments stellen für immer mehr institutionelle Investoren eine tickende Zeitbombe im Portfolio dar. „Klimarisiken sind Investmentrisiken“ , schrieb 2020 der Chef der größten Vermögensverwaltung der Welt, Larry Fink von Blackrock. In seinem Brief rief er tausende Manager auf, konsequent auf Nachhaltigkeit zu achten und riet seinen Kunden, Investments aus fossilen Brennstoffen abzuziehen. 

Durch solche sogenannten Divestments haben allein bis 2019 mehr als 1.100 Institutionen rund elf Billionen Dollar aus großen Öl-, Gas und Kohlekonzernen abgezogen. Wer zu lange auf fossile Anlagen setzt, muss mit hohen Abschreibungen rechnen. 

Das Beispiel der Großanleger zeigt: Wer sein Geld nachhaltig anlegt, investiert in die Zukunft und kann es doppelt sinnvoll einsetzen: Zum Aufbau seines Vermögens und zum Erhalt der Umwelt sowie für soziale Belange.

Greenwashing oder Umweltschutz: Nachhaltige Anlageformen erkennen

Was bedeutet nun eigentlich „nachhaltig“, „grün“, „sozial“, „ökologisch“ und „Impact“ für Anleger:innen? 

Begriffe wie „nachhaltig“, „grün“, „sozial“, „ökologisch“ und „Impact“ werden bisher noch häufig ohne feste Definition für Geldanlagen verwendet. Das Spektrum nachhaltiger Kapitalanlagen beinhaltet eine ganze Reihe von Investmentphilosophien, Instrumentarien und Methoden. Umso wichtiger ist es, die grundlegenden Anlagestrategien zu kennen und unterscheiden zu können.  

Als Standard hat sich dabei der sogenannte ESG-Ansatz herauskristallisiert. Er betrachtet Aspekte im Bereich Umwelt (Environment), Soziales (Social) und gute Unternehmensführung (Governance). Dazu gehören zum Beispiel Energieverbrauch, Abfallproduktion, Einhaltung von Menschenrechten in der Lieferkette sowie Korruptionsprävention. Je nach Methode werden diese Informationen im Überprüfungsprozess – dem Screening – abgefragt und einbezogen. 

Die eine Seite des Nachhaltigkeitsspektrums bilden Investmentansätze, die Ausschlusskriterien anwenden. Sie repräsentieren bisher das größte Volumen. Am anderen Ende des Spektrums liegen Impact Investments, die neben der Rendite eine messbare positive ökologische bzw. soziale Wirkung erzielen wollen. Sie beziehen sich am stärksten auf die Realwirtschaft.

Hier finden Sie einen Überblick über gängige Nachhaltigkeitskriterien sowie nachhaltige Anlageformen:

Ausschlusskriterien

Waffen, Atomkraft, Gentechnik, Glücksspiel oder Tabak: Bestimmte umstrittene Branchen wollen Anleger:innen nicht finanzieren. Durch ein Negativ-Screening kommen die Unternehmen gar nicht erst ins Portfolio. Dieser Nachhaltigkeitsanspruch ist relativ niedrig, da nicht explizit nachhaltige Tätigkeiten gefördert werden. Er schließt aber immerhin einige nicht nachhaltige Unternehmen und Länder aus. 

Positivkriterien

Umweltmanagement, Sozialstandards, Effizienztechnologien: Beim Positiv-Screening werden Unternehmen, Länder, Branchen und Projekte auf bestimmte positive ESG-Aspekte hin geprüft und entsprechend ins Portfolio aufgenommen. 

Best-in-Class-Ansatz 

Der grünste Autohersteller, der Lebensmittelkonzern mit guter Mitarbeiterbehandlung, die Chemie-Gruppe mit der intensivsten Nachhaltigkeitsforschung: Der Best-in-Class-Ansatz macht die (börsennotierten) Klassenbesten jeder Branche sichtbar, auch wenn der Sektor selbst nicht unbedingt nachhaltig ist.  

Normbasierter Ansatz 

Zwangs- und Kinderarbeit, Korruption oder Todesstrafe: Beim normbasierten Screening werden Investments auf ihre Konformität hinsichtlich internationaler Normen geprüft. Dazu gehören Leitlinien von OECD, UNICEF, ILO und Vereinten Nationen. 

ESG-Integration

Explizite ESG-Investments integrieren systematisch ökologische, gesellschaftliche Faktoren sowie Aspekte der nachhaltigen Investitionsentscheidungen. Ziel der Investment-Manager ist unter anderem die Minimierung von Nachhaltigkeitsrisiken für die Geldanlage.

Themenfonds

Erneuerbare Energien, ökologische Landwirtschaft, Bildung: Nachhaltige Themenfonds sind Teil nachhaltiger Investmentfonds und setzen bestimmte Schwerpunkte in der Auswahl der Unternehmen, vor allem über Branchen. Dazu gehören zum Beispiel Umweltfonds für nachwachsende Rohstoffe wie Holz und Wasser, Erneuerbare-Energie-Fonds und grüne Immobilien. Auch Solarfonds oder Windkraftfonds zählen zu solchen Themenfonds. 

Impact Investing 

Konkret, gezielt und messbar: Beim Impact Investing verbinden sich finanzielle Rendite und ökologische bzw. soziale Wirkung. Das Kapital unterstützt konkrete Nachhaltigkeitsprojekte, die ein gesellschaftliches Problem lösen, z.B. im Bereich Armutsbekämpfung, erneuerbare Energien, grüne Technologien, Landwirtschaft oder Waldaufforstung.

Was wirklich nachhaltig ist, bleibt schwer einzuschätzen. Inzwischen gibt es daher eigene Rating- und Research-Agenturen, die Unternehmen, Finanzprodukte und Staaten unter Nachhaltigkeitskriterien gemäß dem ESG-Ansatz bewerten. Die daraus entstehenden Nachhaltigkeitsratings sind für Investoren und Fondsmanager ein hilfreiches Instrument, um Wertpapiere zu analysieren und Portfolios zusammenzustellen.

Ob ein als „grün“, „ethisch“ oder mit „ESG“ bezeichnetes Investment tatsächlich eine nachhaltige Wirkung entfaltet, ist nicht immer garantiert. Das sogenannte Greenwashing beschreibt eine Aktivität, bei der Unternehmen Produkte als nachhaltiger verkaufen, als sie eigentlich sind.

Fragen, die bei der Überprüfung helfen, sind z.B.:

  • Zielsetzung: Was bewirkt die Investition für Nachhaltigkeit?

  • Wirkung: Fließt das Geld in die Realwirtschaft oder zirkuliert es nur innerhalb der Finanzwirtschaft?

  • Transparenz: Wie wird Nachhaltigkeit gemessen, worüber berichtet? 

 

Vergleich nachhaltige Anlageformen

 

 


Nachhaltige Geldanlagen: Diese Möglichkeiten haben Anleger:innen

Anleger:innen finden unter dem Oberbegriff der nachhaltigen Geldanlage zahlreiche Begriffe, Formen und Produkte. Im Kern verbinden sie alle das Ziel des ökonomischen Erfolgs mit bestimmten nachhaltigkeitsrelevanten Aspekten in der Anlagestrategie.

Nachhaltige Geldanlage Definition:
„Nachhaltige Geldanlagen ergänzen die klassischen Kriterien der Rentabilität, Liquidität und Sicherheit um ökologische, soziale und ethische Bewertungspunkte“.
Forum Nachhaltige Geldanlagen⁶
klimaVest: Grafik
  des magischen Vierecks, bestehend aus Rendite, Liquidität, Sicherheit und
  Nachhaltigkeit.

Dabei wird das bei der Finanzanlage bekannte wirtschaftliche Dreieck der Vermögensanlage ergänzt. Klassischerweise soll es die Ansprüche an Ertrag, Liquidität und Sicherheit ausbalancieren. Nachhaltigkeit setzt diese wirtschaftlichen Ziele in einen größeren Kontext und platziert soziale und ökologische Aspekte gleichwertig daneben.

Die Idee hinter den drei Nachhaltigkeitssäulen: Alles wirkt zusammen und baut aufeinander auf. Die Wirtschaftlichkeit thront nicht an der Spitze, sondern ihr Erfolg gründet sich auf einer gesunden Umwelt und einem fairen gesellschaftlichen Miteinander. Ohne intakte Basis stürzt das Kartenhaus früher oder später zusammen.

Nachhaltige Geldanlagen im Überblick:

Bankkonten

Banken verleihen das Geld ihrer Sparer in Form von Krediten an Unternehmen und Institutionen. Da lohnt es sich, die Nachhaltigkeitsaktivitäten der Bank allgemein zu betrachten, um einen Eindruck über die Praktiken der Kreditvergabe zu bekommen. 

Aktien

Wer Anteile an börsennotierten Unternehmen erwirbt, unterstützt dessen Wirtschaftsweise dadurch nur mittelbar. Unternehmen können das Geld nicht direkt in nachhaltige Innovationen investieren, weil das Geld beim Aktienkauf meist nur an den Vorbesitzer fließt.

Doch ein höherer Börsenkurs steigert den Wert des Unternehmens, wodurch es zum Beispiel leichter Kredite von Banken erhält und so Nachhaltigkeitsprojekte finanzieren könnte. Ob es dies tut oder in andere, weniger nachhaltige Bereiche investiert, darauf haben Kleinanleger aber keinen Einfluss. 

Anleihen / Green Bonds 

Bei Anleihen und grünen Bonds (Rentenfonds) fließt das Geld der Anleger:innen in Kredite an Länder oder Firmen, die sogenannten Staatsanleihen oder Unternehmensanleihen. Verbunden mit ESG-Kriterien schließen sie bestimmte Branchen und Praktiken aus, zum Beispiel Unternehmen, die fossile Energien fördern oder Länder, die keine Rechtsstaaten sind. Manche Bonds setzen Positivkriterien an und investieren z.B. in Wald, Windkraft oder Effizienz-Technologien. 

ESG-Fonds 

Für alle Kategorien von Fonds gibt es inzwischen nachhaltigere Alternativen. Sie sind oft an verschiedenen Begriffszusätzen zu erkennen, z.B. SRI (Socially Responsible Investing), ESG (Environment, Social, Governance), Fair Value, Responsible, Öko, Ethik oder Impact (wirkungsorientiertes Investieren).

Nachhaltige Indexfonds (ETFs) bilden einen Index nach, in dem bestimmte Sektoren wie Waffen oder Alkohol ausgeschlossen werden („Ex“) oder Unternehmen als Klassenbeste ihrer Branche (Best-in-Class) ausgewählt werden. Sie werden daher auch als passive Fonds bezeichnet.

Aktiv gemanagte Fonds sind zwar teurer, weil die Auswahl der Unternehmen durch Experten und Analysten aufwändiger ist. Gleichzeitig verfolgen diese Investmentfonds oft einen höheren Nachhaltigkeitsanspruch, da sie jeden Titel einzeln nach bestimmten Kriterien auswählen können, die Anleger:innen in der Regel auch kommuniziert werden.  

Crowdinvesting 

Startups und Projekte sammeln gern Geld über eine große Menge von Menschen – die „Crowd“ – beim sogenannten Crowdinvesting ein. Ob Kulturprojekt, ökologisches Garten-Equipment oder Elektro-Moped: Viele gute Ideen können die Kombination aus Finanzierung und Fan-Basis für einen erfolgreichen Start brauchen. 

Anleger:innen werden dabei Miteigentümer oder Kreditgeber, oft in Form relativ riskanter Nachrangdarlehen. Daher sollte man sich die Projekte sehr genau ansehen und nicht investieren, wenn man sich selbst als eher sicherheitsorientiert einschätzt. 

Impact Fonds 

Impact Investing steht für wirkungsorientiertes Investieren und verbindet das Ziel der finanziellen Rendite und mit einer messbaren Nachhaltigkeitsleistung. Impact Fonds als entsprechendes Finanzinstrument formulieren konkrete Nachhaltigkeitsziele, die mithilfe bestimmter Maßnahmen erreicht werden sollen. Transparenz und Messbarkeit stehen hier im Fokus.

Mit Impact Fonds können Anleger:innen sowohl messbar soziale Unternehmen fördern, Kleinstkredite in Schwellen- und Entwicklungsländern ermöglichen oder sich dem Ausbau erneuerbarer Energien widmen.

Der wesentliche Unterschied beim Impact Investing im Vergleich zu Aktien oder anderen Wertpapierfonds ist, dass das Geld der Anleger:innen in die Realwirtschaft fließt und nicht Gefahr läuft, nur in der Finanzwirtschaft zu zirkulieren.

Insbesondere mit Investments in zukunftsstarke Wachstumsmärkte, wie beispielsweise erneuerbare Energien, bringen Impact Fonds zusätzlich zu ihrer nachweislich nachhaltigen Wirkung auch attraktive Renditechancen mit sich.

Ein solcher Impact Fonds ist bspw. der ELTIF klimaVest, der europaweit in über 25 Windkraft- und Solarparkt investiert und dank langjähriger Abnahmeverträge für stabile Cashflows und zuverlässige Renditechancen sorgt. Als Sachwertefonds ist klimaVest unabhängig von der Börse und Anleger:innen investieren ihr Kapital in die Realwirtschaft.

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Hier können Sie tiefer in nachhaltige Geldanlagen einsteigen

Checkliste für nachhaltiges Investieren

  1. Bezug zur Realwirtschaft: Was hat das Investment mit der „realen“ Welt zu tun?
  2. Weg des Geldes: Wohin fließt das Kapital?
  3. Zielsetzung für Nachhaltigkeit: Welche Wirkung hat die Investition?
  4. Transparenz über Zielerreichung: Wie wird gemessen, worüber berichtet? 

Typische Vorurteile über nachhaltige Geldanlagen

Bei nachhaltigen Geldanlagen muss man doch Rendite aufgeben, oder?

Mitnichten. Die Erträge nachhaltiger Geldanlagen sind durchschnittlich gleichauf oder leicht besser als die Rendite konventioneller Investments. Wissenschaftliche Erkenntnisse darüber sind mit ein Grund dafür, dass sich immer mehr Anleger:innen für Nachhaltigkeit interessieren⁷. Und auch die Entstehung zukunftsstarker Wachstumsmärkte, beispielsweise im Bereich der erneuerbaren Energien, tragen dazu bei, die Renditeerwartungen nachhaltiger Investments positiv zu besetzen. Denn mit der steigenden Nachfrage gewinnen erneuerbare Energien an Beliebtheit und bieten so auch aussichtsreiche Investmentchancen für Anleger:innen. 

Man kann die nachhaltige Wirkung doch gar nicht messen, oder? 

Die Messung der nachhaltigen Wirkung ist komplex und birgt Unsicherheiten. Es werden jedoch Analyseinstrumente entwickelt und stetig verbessert. Mit Hilfe von sogenannten ESG-Kriterien (Environment, Social, Governance) bewerten Ratingagenturen die Nachhaltigkeitsleistung von Unternehmen. Und Impact Investments gehen einen Schritt weiter und setzen sich konkrete messbare Ziele, über deren Erreichung regelmäßige Reports transparent berichten. 

Um Nachhaltigkeit zu verstehen, muss man doch Expert:in sein, oder? 

Weniger, als man denkt, denn: Was einzelnen Anleger:innen beim Kapital anlegen wichtig ist, weiß er selbst am besten. Herausfinden lässt es sich über Checklisten* und Gespräche mit Kundenberatern, die künftig auch Nachhaltigkeit thematisieren müssen. 

Eine 100% nachhaltige Anlage gibt es doch gar nicht, oder? 

Stimmt. Wie in der Natur und in der Gesellschaft hängt auch in der Wirtschaft alles zusammen. Wo kommen Rohstoffe, Finanzmittel und Arbeitskraft eines Unternehmens her – haben sie eine ökologisch oder sozial „schwierige“ Vergangenheit? Selbst das nachhaltigste Produkt kann nicht komplett emissionsfrei zum Kunden gelangen. Nachhaltige Entwicklung ist eben ein Prozess, der sich aber mit nachhaltigen Geldanlagen beschleunigen lässt. Für diesen Weg gilt angesichts der globalen Herausforderungen: „Macht nix, wenn’s schnell geht“. Jeder Euro zählt.

Wie nachhaltige Geldanalgen das Klima schützen und Gerechtigkeit fördern

Nachhaltige Geldanlagen sind nichts für Idealist:innen, sondern für Menschen, die nicht an Wunder glauben. Wenn Sie das überrascht, lohnt sich eine nähere Betrachtung der globalen Situation. Um den Planeten lebenswert und die Gesellschaft zukunftsfähig zu halten, braucht es eine intakte Umwelt, Bildung, sozialen Frieden und eine sichere, saubere Versorgung mit Energie und Ressourcen. 

Doch die bestehenden Probleme verschwinden nicht von allein: Wälder forsten sich nicht selbstständig auf. Solaranlagen entstehen nicht aus dem Nichts. Schüler:innen kommen nicht ohne Lehrer:innen und Materialien zum Abschluss, und nachhaltige Produkte entwickeln sich nicht von allein. Für all das braucht es finanzielle Mittel.

Jede Branche birgt Potenziale für mehr Nachhaltigkeit

Mobilität, Lebensmittel, IT, Kleidung: Egal in welche Branche man schaut, es gibt riesige Chancen für ökologische und soziale Innovationen. Der weltweite Mobilitätsbedarf steigt, doch gleichzeitig entstehen zahlreiche nachhaltige Alternativen wie (Fahrrad-)Sharing-Modelle und elektrisch angetriebene Fahrzeuge.  

Der globale Ressourcenverbrauch geht nach oben, doch gleichzeitig setzen immer mehr Unternehmen auf kreislauffähiges Produktdesign und Recyclingsysteme. Jeder Mensch braucht Kleidung, doch heute kann er sich beim Kauf für ethisch und fair hergestellte Ware entscheiden. Nachhaltigkeitsstandards und -Siegel definieren, inwiefern sich ein Unternehmen für Gerechtigkeit einsetzt oder ein sinnstiftendes Geschäftsmodell verfolgt.  

Wer auf Nachhaltigkeit achten möchte, schaut also erstens auf den verantwortungsvollen Umgang mit Energie und Ressourcen der Erde, zweitens auf das soziale und faire Geschäftsverhalten und drittens auf die ökonomisch tragfähige Führung eines Unternehmens.

Wie viel CO₂ ein nachhaltiges Investment sparen kann

Untersuchungen zeigen, dass Investment-Portfolios mit CO₂-intensiven Unternehmen eine schlechtere finanzielle Entwicklung aufweisen als solche mit niedriger CO₂-Intensität⁸. Das liegt vor allem daran, dass solche Treibhausgasemissionen zum Klimawandel beitragen und die bisher von den Unternehmen externalisierten Kosten dafür zunehmend eingepreist werden, vor allem durch gesetzliche Entwicklungen wie die CO₂-Steuer.

Umweltaspekte in die Geldanlage einzubeziehen, kann sich also auszahlen. Doch was können nachhaltige Geldanlagen konkret für den Klimaschutz bewirken? 

Einheitliche Berechnungsmethoden für CO₂-Einsparungen durch klug geplante Investments gibt es nicht, aber es gibt Beispiele. Angenommen, ein Fonds investiert zum Beispiel in erneuerbare Energien, grüne Stromnetze und nachhaltige Mobilität, und es lassen sich mit einer Investition von 10.000 Euro in einen solchen Impactfonds um die 3,5 Tonnen Kohlendioxidemission pro Jahr vermeiden - das kann natürlich je nach Wetter etc. nach oben oder unten schwanken.  

Vermeiden heißt, dass dieser "grüne" Strom ins Netz eingespeist und verbraucht wird und damit verhindert, dass die gleiche Menge an Strom aus fossilen Energieträgern produziert werden muss. Damit bleibt das in den Energieträgern gebundene CO₂ an Ort und Stelle und gelangt nicht in die Atmosphäre, wo es den Treibhauseffekt und den Klimawandel vorantreibt. 

Um das ein bisschen besser einschätzen zu können: 3,5 Tonnen CO₂ werden ausgestoßen, wenn man 

  • mit einem Mittelklassewagen neun (9) mal von Berlin nach Paris fährt und zurück
  • auf konventionellem Weg 76 Kilogramm Rindfleisch produziert
  • 56 Smartphones produziert und nutzt
  • 2 Haushalte für ein Jahr mit Strom versorgt 

Mit einem CO₂-Rechner lässt sich der eigene CO₂-Fußabdruck berechnen. In Bereichen wie Wohnen und Mobilität fallen in der Regel die meisten Treibhausgase an, doch auch das Konsumverhalten spielen eine Rolle. Der durchschnittliche Deutsche verursacht im Jahr etwa elf Tonnen CO₂.

Den größten Anteil davon machen Heizung, Strom, Ernährung und Mobilität aus. Ein Teil davon lässt sich nicht durch individuelles Verhalten vermeiden, sondern braucht systemische Veränderung. Mit einem nachhaltigen Fonds kann man dazu beitragen, die Infrastruktur klimafreundlicher zu gestalten.

¹ https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/nachhaltigkeitsstrategie-2021-1873560 
² BaFin (2019): Wie sicher ist nachhaltig? www.bafin.de/SharedDocs/Veroeffentlichungen/DE/Fachartikel/2019/fa_bj_1906_nachhaltige_Geldanlage.html 
³ Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG); Marktbericht 2020. https://www.forum-ng.org/fileadmin/Marktbericht/2022/FNG-Marktbericht_NG_2022-online.pdf 
⁴ Global Sustainable Investment Review 2018 www.gsi-alliance.org/wp-content/uploads/2019/06/GSIR_Review2018F.pdf 
www.blackrock.com/corporate/investor-relations/larry-fink-ceo-letter 
www.forum-ng.org/de/nachhaltige-geldanlagen/nachhaltige-geldanlagen.html 
⁷ Siehe z.B. die Metastudie: Gunnar, F., Busch, T. ; Bassen, A. (2015): »ESG and financial performance: aggregated evidence from more than 2000 empirical studies«. In: Journal of Sustainable Finance & Investment 5.4, S. 210–233. 
Pinner, W. (2019). Nachhaltiges Investieren: konkrete Themen und ihre Bewertung. Wien: Linde international. 
⁸ CSR-News (2016): Studie: Investoren sollten CO2-Emissionen von Unternehmen berücksichtigen www.csr-news.net/news/2016/06/12/studie-investoren-sollten-co2-emissionen-von-unternehmen-berucksichtigen/