Portfolio Diversifikation Grundlagen, Strategien und Tipps im Überblick 

21.03.2024 9 Minuten Lesezeit

klimaVest Teaser: Portfoliodiversifikation

Inhalt

Das Wichtigste in Kürze:

  • Über die Portfoliodiversifikation nutzen Anleger:innen die Chance, unterschiedlichste Anlageformen und Investments in ihr Portfolio aufzunehmen mit dem Ziel, die Anlagerisiken zu minimieren.
  • Dabei unterscheidet man zwischen verschiedenen Strategien der Diversifikation, zum Beispiel nach Assetklasse, Branche oder Region.
  • Die Kombination verschiedener Strategien hilft dabei, das Portfolio gegen gewisse Einzelrisiken abzusichern, zum Beispiel im Fall von negativen Markt- oder Börsenentwicklungen.
  • Mögliche Nachteile der Diversifikation sind das Risiko der Überdiversifikation oder steigende Verwaltungskosten, je mehr Geldanlagen im Portfolio enthalten sind.
  • Je früher Sie mit der Diversifizierung Ihres Portfolio anfangen und Ihr Portfolio an Ihre persönlichen Präferenzen anpassen, desto effektiver wirkt sie sich im Sinne Ihrer Anlagestrategie aus.

So manche Anleger:innen werden dieses Szenario kennen: Sie investieren über Jahre hinweg in Aktien eines vielversprechenden Unternehmens, Ihre Anlage entwickelt sich gut – bis das Unternehmen in eine Krise gerät und Ihre Gewinne plötzlich zu Verlusten werden. So kann sich ein erfolgreiches Investment innerhalb kürzester Zeit als teurer Fehlschlag entpuppen.

Um solchen Szenarien vorzubeugen, machen sich viele Anleger:innen das Konzept der Diversifikation zunutze und sorgen so für eine größere Risikostreuung in ihrem Portfolio, um mögliche negative Wertentwicklungen rechtzeitig ausgleichen zu können. Doch auch Diversifikation hat seine Tücken. Deshalb geht es in diesem Artikel darum, wie Sie Ihr Portfolio erfolgreich diversifizieren und so für die Zukunft rüsten. 

Was ist Diversifikation?

Bei Diversifikation geht es darum, Anlagekapital nicht nur auf einen, sondern auf mehrere verschiedene Vermögenswerte aufzuteilen. Diversifizieren können Sie zum Beispiel über Anlageklassen, indem Sie beispielsweise in Aktien, Anleihen und Sachwerte investieren, aber auch thematische (über Branchen) oder geografische (über Märkte) Diversifikation ist möglich.

Auch innerhalb dieser Kategorien können Sie Ihr Portfolio noch weiter diversifizieren, indem Sie Ihr Kapital auf unterschiedliche Formen der Geldanlage aufteilen: Möchten Sie beispielsweise in Aktien investieren, stehen Ihnen sowohl Einzelaktien als auch verschiedenste Aktienfonds oder Aktienindizes zur Verfügung, über die Sie Ihr Vermögen streuen können.

Die Idee hinter Diversifikation ist, in unterschiedlichste Anlagewerte zu investieren, um für eine Balance der Anlagerisiken zu sorgen und so Ihr Vermögen zu sichern. So können sich die Stärken und Schwächen der einzelnen Investments gegenseitig ausgleichen. Ähnlich wie bei einer Fußballmannschaft, die nicht nur aus Stürmern, sondern auch aus Torhüter, Abwehr und Mittelfeld besteht, sorgen die einzelnen Geldanlagen in einem diversifizierten Portfolio für ein gutes Gleichgewicht und wirken Risiken gezielt entgegen.

Diversifizieren sollten Sie vor allem dann, wenn Sie größere Beträge wie zum Beispiel 50.000 Euro anlegen möchten. Dann erreichen Sie mit der Aufteilung Ihres Vermögens über verschiedene Geldanlagen ein ausgewogeneres Risiko-Rendite-Verhältnis, als wenn Sie all Ihr Kapital in ein einzelnes Investment stecken. Doch auch mit kleineren Anlagebeträgen lohnt sich die Aufteilung Ihres Kapitals, um die einzelnen Anlagerisiken zu senken und für eine bessere Balance in Ihrem Portfolio zu sorgen. 

Die Grafik zeigt auf, wie Diversifikation von Kapitalanlagen funktioniert.

Diversifikation im Portfolio: Die Grundlagen

Systematisches vs. unsystematisches Risiko

Um sich ein diversifiziertes Portfolio zusammenstellen zu können, ist unter anderem die Unterscheidung zwischen systematischem und unsystematischem Risiko entscheidend.

Bei systematischen Risiken, auch Markt- oder Beta-Risiken genannt, handelt es sich um Risiken, die den gesamten Markt beziehungsweise das gesamte Segment betreffen – und deshalb nicht durch Diversifikation Ihres Portfolios behoben werden können. Mögliche systematische Risiken sind beispielsweise globale Krisen, geopolitische Ereignisse oder international wirksame Zinssatzänderungen.

Systematische Risiken können also nicht als solche vermieden werden. Zu den möglichen Umgangsstrategien zählt beispielsweise Hedging – oder die Steigerung der eigenen Risikotoleranz.

Unsystematische Risiken wiederum treffen einzelne Unternehmen oder Branchen. Solche Risiken können sich zum Beispiel durch bestimmte Branchentrends, arbeitsrechtliche Streitigkeiten oder die Art der Unternehmensführung ergeben.  

Durch die Diversifizierung Ihres Portfolios über verschiedene Unternehmen, Anlageklassen und/oder Branchen können Sie unsystematische Risiken gut minimieren oder sogar ganz ausgleichen. 

Korrelation und Diversifikation im Portfolio

Mithilfe von Korrelation lässt sich zeigen, wie sich zwei Geldanlagen zueinander verhalten. Ein Wert von +1 stellt eine perfekte positive Korrelation dar: Steigt eine Anlage, steigt auch die andere. Ein Wert von -1 wiederum zeigt einen perfekt negativen Zusammenhang: Steigt eine Anlage, fällt die andere entsprechend. Mit der Berechnung der Korrelation ergeben sich also hilfreiche Zusammenhänge, die Ihnen dabei helfen können, Ihr Portfolio zu diversifizieren.

Eine hohe positive Korrelation bietet dementsprechend nur geringe Diversifikationsvorteile für Ihr Portfolio. Denn hier ist die Wahrscheinlichkeit, dass beide Anlagen mit einer ähnlichen Dynamik steigen oder fallen, besonders groß. Im Falle einer Abwärtsbewegung am Markt bietet also keine der Anlagen die Möglichkeit, die Negativentwicklung der anderen aufzufangen und abzuschwächen.

Eine geringe oder negative Korrelation hingegen ist für ein diversifiziertes Portfolio durchaus vorteilhaft. Sollte sich eine Ihrer Geldanlagen nach unten entwickeln, können Sie für die negativ korrelierten Geldanlagen eine entsprechend positive Wertentwicklung erwarten – und umgekehrt.

In jedem Fall folgen Ihre Geldanlagen nicht alle den gleichen Dynamiken, sondern reagieren auf unterschiedliche Risikofaktoren. Mit der Diversifikation Ihres Portfolios entsprechend ihrer Korrelation sorgen Sie so für eine hilfreiche und effektive Risikostreuung. 

Weitere Grundlagen der Portfoliodiversifikation

Neben den unterschiedlichen Arten von Anlagerisiken und dem Konzept der Korrelation gibt es noch weitere Grundlagen, die Ihnen bei der erfolgreichen Diversifikation Ihres Portfolios helfen können:

Der Prozess des Rebalancing hilft Ihnen dabei, Ihr Portfolio regelmäßig zu überprüfen und sicherzustellen, dass es zum einen Ihren Anlagezielen, aber zum anderen auch Ihrer persönlichen Situation weiterhin entspricht. Denn mit der Zeit können sich gewisse Faktoren ändern, wie beispielsweise Ihre Familiensituation oder Ihr Einkommen. In solchen Fällen kann sich eine Neubewertung Ihres Portfolios durchaus auszahlen.

Dazu gehört auch, Ihr Portfolio bei Bedarf an Ihren Zeithorizont anzupassen. Je nach persönlichem Anlagehorizont können sich unterschiedliche Geldanlagen als Investment eignen: 

  • Sind Sie noch jünger und haben einen langfristigen Anlagehorizont, können Sie tendenziell größere Risiken eingehen und beispielsweise in wachstumsorientierte Aktien investieren.
  • Je kürzer Ihr Horizont ist, zum Beispiel wenn Sie in den nächsten Jahren in den Ruhestand eintreten, desto eher eignen sich sicherheitsorientierte Geldanlagen wie Anleihen.

Und auch die Risikotoleranz spielt bei der Diversifikation des Portfolios eine wichtige Rolle. Diese fällt je nach Anleger:in oder auch Anlageerfahrung höher oder niedriger aus. Seien Sie hier ehrlich mit sich selbst – nur dann können Sie ein diversifiziertes Portfolio erstellen, das langfristig erfolgreich für Sie arbeitet und Ihren persönlichen Bedürfnissen entspricht.

Portfolio Diversifikation: Die gängigsten Strategien im Überblick

Diversifikation nach Assetklassen

Bei dieser Form der Diversifikation wird das Vermögen in unterschiedliche Anlageklassen wie beispielsweise Immobilien, Rohstoffe oder Aktien investiert, um so die Risiken der einzelnen Assetklassen auszubalancieren. So stürzt nicht auf einen Schlag Ihr gesamtes Investment ab, sollte es sich in einer der Assetklassen einmal zeitweise negativ entwickeln. Beispielhaft zeigte sich das mit Beginn des Ukraine-Kriegs, als viele Börsenwerte kurzfristig hohe Verluste verzeichneten, andere Assetklassen wie zum Beispiel Rohstoffe jedoch an Wert gewannen.

Die gängigsten Assetklassen in der Übersicht: 

  • Aktien: Mit dem Erwerb einer Aktie erwerben Sie einen Teil eines börsengehandelten Unternehmens. Neben Einzelwerten können Sie auch in Aktienfonds investieren, deren Fondsportfolio sich meist aus vielen verschiedenen Einzelaktien zusammensetzt.
     
    Aktien gehören einer höheren Risikoklasse an und weisen damit meist ein vergleichsweise hohes Anlagerisiko auf, bieten Anleger:innen jedoch auch entsprechend größere Renditechancen.
  • Anleihen: Bei Anleihen handelt es sich um festverzinsliche Wertpapiere. Man unterscheidet zwischen Unternehmens- und Staatsanleihen, die von den jeweiligen Institutionen ausgegeben werden, um sich Kapital zu beschaffen. Als Anleger:in erhalten Sie Ihr investiertes Kapital nach der Laufzeit mit einem festen Zinssatz zurück.
     
    Je nach Unternehmen oder Staat sind die Anleihen mit unterschiedlicher Bonität verbunden. Grundsätzlich sind Anleihen jedoch eine vergleichsweise gut planbare Geldanlage, die sich vor allem für sicherheitsorientierte Anleger:innen lohnt.
  • Immobilien: Der Kauf eines Eigenheims gilt als eines der klassischsten Investments in die Anlageklasse Immobilien. Damit ist jedoch viel Eigenkapital und ein großes Klumpenrisiko verbunden. Alternativ können Sie als Anleger:in auch in andere Formen von Immobilieninvestment anlegen, zum Beispiel in Offene Immobilienfonds, die den Alternativen Investmentfonds zugerechnet werden. Wie bei allen Investmentfonds profitieren Sie von einer breiteren Streuung über mehrere Vermögenswerte hinweg.
     
    Immobilien gelten als krisensichere Geldanlage, da sie als Sachwert unabhängig von der Börse agieren und so geringeren Wertschwankungen unterliegen.
  • Rohstoffe: Rohstoffe sind eine vergleichsweise diverse Anlageklasse. Hierzu zählen beispielsweise Edelmetalle wie Gold, Silber oder Platin, aber auch Kohle, Öl oder landwirtschaftliche Rohstoffe wie Getreide oder Kaffee.  
     
    Rohstoffe unterliegen unterschiedlichen Risikofaktoren: Landwirtschaftliche Rohstoffe beispielsweise sind stark vom Wetter beeinflusst, während der Wert von Energierohstoffen stark von weltweiten wirtschaftlichen Entwicklungen abhängt, wie auch der Ukraine-Krieg gezeigt hat. Rohstoffe eignen sich deshalb am ehesten als Beimischung in einem diversifizierten Portfolio.
  • Erneuerbare Energien: Mit einem Investment in die Assetklasse Erneuerbare Energien investieren Sie in Sachwerte wie beispielsweise Windkraft- oder Solaranlagen. Wie andere reale Sachwerte auch (z.B. Immobilien oder Rohstoffe) sind Erneuerbare-Energien-Anlagen weitestgehend unabhängig von der Börse und gehen somit mit geringeren Wertschwankungen einher. Dank der steigenden Nachfrage nach Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien bietet die Anlageklasse großes Wachstumspotenzial.
     
    Wer nicht in einzelne Windräder oder Solarparks investieren möchte, hat mit Erneuerbare-Energien-Fonds wie klimaVest die Chance, sein Kapital in mehrere Anlagewerte auf einmal anzulegen. Mit klimaVest investieren Sie in über 40 Sachwerte gleichzeitig, die mit Standorten in fünf europäischen Ländern zusätzlich noch eine geografische Streuung aufweisen.
  • Alternative Anlageklassen: In diese Sparte fallen viele Formen von Geldanlagen, bei denen es sich um speziellere Anlagewerte handelt, wie zum Beispiel Kryptowährungen oder Wertgegenstände mit besonderem Sammelwert. Anleger:innen, die in solche Anlageklassen investieren möchten, bewegen sich – z.B. im Fall von Sammelwerten wie Kunstwerken oder Schmuckstücken – meist auf kleinen Märkten und benötigen entsprechendes Fachwissen.
     
    Alternative Anlageklassen wie Kryptowährungen werden zwar immer beliebter, unterliegen jedoch häufig starken Wertschwankungen, die für Anleger:innen hohe Anlagerisiken bedeuten.

klimaVest Grafik Assetklassen

Diversifikation nach Branchen

Bei der branchenspezifischen Diversifikation des Portfolios streuen Sie Ihr Vermögen auf unterschiedliche Geldanlagen, die in verschiedenen Branchen angesiedelt sind. Je nach Branche kommen auch hier unterschiedliche Arten von Investments infrage, zum Beispiel Aktien- oder Sachwertinvestments. Dass sich die Diversifikation nach Branchen lohnen kann, hat sich zum Beispiel in der Coronakrise gezeigt: Während zahlreiche Unternehmen in den Branchen Gastronomie oder Hotellerie große Einbußen hinnehmen mussten, konnten in der Gesundheits- und Pharmabranche deutliche Gewinne verzeichnet werden.

Einige Branchen im Überblick:

  • Gesundheit: Zur Gesundheitsbranche zählen zum Beispiel Unternehmen aus dem Bereich Nahrungsergänzungsmittel oder Pharmazie, aber auch Kliniken und Krankenhäuser. In dieser Branche können Sie insbesondere über Einzelaktien oder Aktienfonds in größere, börsengehandelte Pharma- oder Klinikkonzerne investieren, die an der Börse gehandelt werden.
  • Automobil: Die Automobilbranche zählt nach wie vor zu den wichtigsten Branchen im Industriesektor. Mit der zunehmenden Beliebtheit von E-Motoren findet innerhalb der Branche ein merklicher Wandel statt, neben Audi, Ford & Co. betreten neue Hersteller den Markt, der Wettbewerb steigt. Hier ergeben sich für Anleger:innen gute Anlagechancen, die mit einer ausreichend breiten Streuung solide Renditen mit sich bringen können.
  • Technologie: Die fortschreitende Digitalisierung sorgt im Bereich der verfügbaren Technologien für eine bislang unbekannte Bandbreite. Darunter fallen zum Beispiel Großkonzerne wie Meta, Microsoft und Apple, aber auch aufstrebende Unternehmen, die zum Beispiel neue Generationen leistungsstarker Computerchips entwickeln. Mit dem Ausbau von Artificial Intelligence und Artificial Reality lassen sich in dieser Branche noch einige baldige Durchbrüche erwarten.
  • Finanzen: Auch klassische Branchen wie die Finanzbranche haben sich ihren Platz in einem branchendiversifizierten Portfolio verdient. Die Entwicklung der Finanzbranche ist eng mit der (welt-)wirtschaftlichen Entwicklung verknüpft, sodass sich die Branche oftmals als sehr stabil erweist. Und auch hier ergeben sich immer neue Trends, wie zum Beispiel Fintech-Unternehmen, die moderne Technologien in Finanzprozesse einbinden und so neue Finanzprodukte in die Branche einführen.
  • Energie: Insbesondere vor dem Hintergrund der Energiekrise hat die Energiebranche nochmal an Bedeutung gewonnen. Der Ausbau erneuerbarer Energien lässt darauf hoffen, dass die Energieversorgung in Zukunft unabhängiger von internationalen Energiezulieferungen aus fossilen Rohstoffen agieren kann. Mit einem Investment in Unternehmen oder Sachwerte aus dem Bereich Erneuerbare Energien kann dieser Branchensektor gezielt gestärkt und weiter ausgebaut werden – und solide Renditechancen für Anleger:innen erwirtschaften.

Diversifikation nach Region

Die Portfoliodiversifikation nach Region kann ebenfalls eine sinnvolle Diversifikationsstrategie darstellen. Denn Märkte bzw. Regionen unterliegen häufig ganz unterschiedlichen Marktregelungen, Gesetzeslagen oder auch Witterungsbedingungen. Gleichzeitig lassen sich so im Portfolio auch etablierte mit aufstrebenden Regionen kombinieren, sodass die einzelnen Geldanlagen häufig nur wenig miteinander korrelieren und so für eine gute Balance im Portfolio sorgen.

Mögliche Regionen und Märkte in der Übersicht:

  • Inland: Der inländische Markt ist vor allem für sicherheitsorientierte Anleger:innen meist eine gute Adresse, um einen Teil des Kapitals anzulegen. Meist lässt sich gut einschätzen, welche Arten von Investment sich am hiesigen Markt am meisten lohnen und wo eventuelle Schwächen liegen.
  • Ausland: Mit dem Investment in starke Märkte im Ausland können regionale Risiken aufgefangen werden. Beliebte Regionen sind dabei vor allem Europa, Nordamerika oder Asien. Die verschiedenen Schwerpunkte und marktspezifischen Dynamiken bringen eine gute Mischung in Ihr diversifiziertes Portfolio, deren Schwächen und Risiken sich gut ausbalancieren können.
  • Schwellenländer: Auch Länder und Regionen, die nicht zu den globalen Top-Wirtschaften gehören, können in Ihrem diversifizierten Portfolio für neuen Wind sorgen. Das wirtschaftliche Potenzial in Ländern wie Indien oder Brasilien lässt auf größere Renditechancen hoffen. Jedoch gehen damit auch meist höhere Risiken einher, da die Märkte häufig nicht so stabil sind wie beispielsweise der europäische Markt.

Diversifikation nach Anlagezeitraum

Bei der Diversifikation nach Anlagezeitraum können Sie Ihr Anlagekapital auf verschiedene Geldanlagen mit unterschiedlich langen Laufzeiten verteilen. Das bedeutet, dass die verschiedenen Investments zu unterschiedlichen Zeitpunkten enden und Sie das erwirtschaftete Kapital zu unterschiedlichen Zeiten neu investieren können. Enden beispielsweise all Ihre Investments gleichzeitig während einer Niedrigzinsphase, können Sie Ihr Kapital nur unter deutlich schlechteren Anlagebedingungen neu investieren. Zusätzlich hilft Ihnen die Diversifikation nach Anlagezeitraum dabei, Ihre Liquidität zu bewahren.

Die gängigsten Anlagezeiträume im Überblick:

  • Kurzfristiger Anlagezeitraum (1-3 Jahre): Bei kurzfristigen Investments mit maximal drei Jahren Laufzeit handelt es sich entweder um besonders sicherheitsorientierte Anlagen mit geringer Renditeerwartung oder um risikoreiche Investments mit großen Renditechancen.
    Im ersten Fall sind es meist Anlageformen wie Geldmarktfonds oder Tagesgeldkonten, die eher unerfahrenen Anleger:innen einen ersten Einblick in den Finanzmarkt ermöglichen, ohne große Risiken eingehen zu müssen. Im zweiten Fall kann es sich um Trading-Investments wie Aktien handeln, die nur kurz gehalten und wieder verkauft werden.
  • Mittelfristiger Anlagezeitraum (3-10 Jahre): In diesem Zeitraum haben Anleger:innen die Chance, ein ausgewogenes Verhältnis von Risiko und Rendite zu erreichen. Für Anleger:innen, die bereit sind, ein moderates Anlagerisiko einzugehen und dafür potenziell höhere Renditen zu erzielen, eignen sich Geldanlagen mit mittelfristiger Laufzeit. Mögliche Geldanlagen in dieser Range sind Unternehmensanleihen, gemischte Fonds mit guter Rendite oder Immobilien(-fonds).
  • Langfristiger Anlagezeitraum (10+ Jahre): Geldanlagen mit einer langen Laufzeit von mindestens 10 Jahren haben den Vorteil, dass sich viele Anlagerisiken – wie zum Beispiel börsenbedingte Wertschwankungen – über diesen Zeitraum langfristig ausgleichen können. Wenn Sie als Anleger:in über einen langfristigen Anlagehorizont verfügen und bereit sind, Ihr Kapital für 10 Jahre oder mehr aus der Hand zu geben, haben Sie die Chance auf solide Gewinne. Besonders lohnenswert können hier Aktien- und Indexfonds oder Immobilieninvestments sein.

Diversifikation nach Stil

Neben den gängigen Arten der Diversifizierung können Sie Ihr Portfolio auch nach Stil diversifizieren. Dabei ist entscheidend, welchem Investitionsstil sich die einzelnen Geldanlagen zurechnen lassen. Mit der Kombination verschiedener Investmentstile haben Sie die Chance, die Risiko- und Renditeverhältnisse der einzelnen Stile auszubalancieren und Ihr Portfolio gekonnt zu diversifizieren.

Verschiedene Investmentstile in der Übersicht:

  • Wachstumsaktien: Bei diesen Geldanlagen handelt es sich um Aktien von Unternehmen, von denen ein überdurchschnittliches Wachstum erwartet wird. Die Preise für Wachstumsaktien liegen oft höher, allerdings warten hier auch größere Renditechancen.
  • Wertaktien: Hier stehen Unternehmen im Fokus, die am Markt unterbewertet scheinen. Bei solchen Anlagen gehen Expert:innen davon aus, dass ihr tatsächlicher Wert über dem aktuellen Marktwert liegt, sodass die Anteilspreise hier meist vergleichsweise gering ausfallen. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis ist bei solchen Geldanlagen meist niedrig und bietet Anleger:innen somit einen preislichen Vorteil. Zudem warten hier meist stabile Dividenden.
  • Large Cap: Hinter dieser Bezeichnung verbergen sich große Unternehmen oder Konzerne mit einem Börsenwert von mehreren Milliarden Dollar. Die Entwicklung solcher etablierter Unternehmen verläuft meist recht stabil und weniger volatil als bei kleineren Unternehmen.
  • Small Cap: Solche kleineren Unternehmen mit einem entsprechend geringeren Börsenwert gelten zwar als riskanter, bieten im Falle einer positiven Entwicklung umso größere Renditechancen.

klimaVest: Stark diversifiziert in nur einem Investment

Das eigene Anlageportfolio zu diversifizieren und für ein gutes Risiko-Rendite-Verhältnis zu sorgen, ist wichtig, kostet aber auch viel Zeit und Energie.

Bei Investmentfonds wie dem ELTIF klimaVest von der Commerz Real Gruppe ist die Diversifikation schon von Anfang an mit in das Anlageprodukt integriert. So bietet der Fonds eine breite Risikostreuung mit nur einem Investment.

Mit über 40 Assets aus dem Bereich Erneuerbare Energien in fünf europäischen Ländern ist klimaVest nicht nur nach der Zahl der Anlagewerte, sondern auch nach Region und Art der Sachwerte breit gestreut. So wird sowohl hinsichtlich der Marktdynamiken, der Witterungsbedingungen als auch der genutzten Technologien für eine möglichst große Diversifikation im Fondsportfolio gesorgt.

Von Windrädern in Finnland bis zum Solarpark in Südspanien: klimaVest bietet zukunftsstarke Diversifikation für Ihr zukunftsstarkes Anlageportfolio. 

Die Vor- und Nachteile der Portfoliodiversifikation

Vorteile eines diversifizierten Portfolio

  • Risikostreuung: Das größte Ziel der Portfoliodiversifikation besteht darin, unsystematische Risiken in Ihrem Portfolio zu verringern. Investments in viele verschiedene Geldanlagen und Anlageformen sorgen dafür, dass das kumulierte Risiko reduziert wird, indem gut performende Investments die Negativentwicklungen anderer Investments ausgleichen.
  • Größeres Renditepotenzial: Durch die Verteilung Ihres Kapitals auf verschiedene Anlageklassen oder Sektoren können Sie von positiven Marktentwicklungen profitieren und größere Gewinne einstreichen, auch wenn andere Marktsegmente schwächeln.
  • Schutz vor Schwankungen: Ein breit gestreutes Portfolio hilft Ihnen dabei, die Auswirkungen von volatileren Marktsegmenten abzufedern und auszugleichen. Schwankt eine Anlageklasse stark, kann das für andere Segmente sogar Wachstumspotenzial bedeuten.
  • Flexibilität: Der Markt verändert sich stetig. Ein inhaltlich, aber auch nach Laufzeit diversifiziertes Portfolio gibt Ihnen die Möglichkeit, Kapital in vielversprechendere Sektoren umzuschichten, sollte sich die Performance einer Anlage oder eines Segments langfristig negativ entwickeln.
  • Zugang zu mehr Chancen: Je mehr unterschiedliche Investments verschiedener Branchen, Regionen oder Anlageklassen Sie in Ihr Portfolio aufnehmen, desto mehr Anlagechancen ergeben sich für Sie.

Nachteile eines diversifizierten Portfolios

  • Überdiversifikation: So gut die Streuung Ihres Kapitals auf verschiedene Geldanlagen auch klingt – manche Anleger:innen meinen es zu gut und gehen somit das Risiko einer Überdiversifikation ein. Dadurch können sich die Renditechancen Ihrer einzelnen Geldanlagen verwässern und Gewinne verschwinden hinter der schlechten Performance anderer Investments.
  • Höhere Kosten: Je mehr Geldanlagen Sie in Ihr Portfolio aufnehmen, desto mehr Verwaltungs- und Transaktionskosten müssen Sie zahlen. Insbesondere bei aktiv verwalteten Fonds können die Gebühren für das Wealth Management höher ausfallen. Hier sollten Sie deshalb für eine gute Balance sorgen, damit Sie nicht all Ihre Gewinne für die Verwaltung Ihrer Investments hergeben müssen.
  • Komplexität: Ein stark diversifiziertes Portfolio büßt auch an Übersichtlichkeit ein. Hier den Überblick über alle Investments und alle wichtigen Parameter des Depots zu behalten, kann deshalb schwierig sein und viel Zeit kosten. Deshalb ist es besonders für unerfahrenere Anleger:innen ratsam, das Portfolio am Anfang so durchdacht wie möglich zu diversifizieren, um mit eher wenigen Investments eine größtmögliche Diversifikation zu erreichen.
  • Fehlender Fokus: Geldanlagen in Segmenten, mit denen Sie persönlich vertraut sind, erweisen sich für viele Anleger:innen als gute Investmententscheidung. Das persönliche Hintergrundwissen hilft dabei, sich mit dem Investment sicher zu fühlen und auch langfristig dahinterzustehen. Steht jedoch die möglichst breite Streuung im Mittelpunkt, können auch Geldanlagen aus Bereichen und Segmenten im Portfolio landen, mit denen Sie als Anleger:in nicht vertraut sind. Dann besteht das Risiko, nicht vollständig auf das Investment zu vertrauen und das Kapital vorzeitig abzuziehen, was meist mit höheren Kosten verbunden ist.

Praktische Tipps für die Diversifizierung Ihres Portfolios

  1. Beginnen Sie früh mit der Portfoliodiversifikation
    Je früher Sie damit anfangen, Ihr Kapital auf unterschiedliche Investments aufzuteilen, desto mehr werden Sie von den einzelnen Geldanlagen haben. Im Fall des Zinseszins zum Beispiel spielt die Zeit eine wichtige Rolle, da Ihr Gewinn sich umso stärker vermehrt, je länger Ihre Geldanlage läuft. Und auch im Fall, dass sich ein Marktsegment einmal negativ entwickelt, gleichen sich solche Schwankungen meist über die Zeit hinweg wieder aus. Der frühe Start lohnt sich also.
  2. Informieren Sie sich regelmäßig
    Bevor Sie sich für eine neue Form der Geldanlage entscheiden, sollten Sie sich mit den grundlegenden Chancen und Risiken der Anlageform vertraut machen. So vermeiden Sie, dass Sie Ihr Kapital frühzeitig wieder aus der Geldanlage abziehen und Verluste machen. Und auch dann, wenn Ihr Portfolio gut aufgestellt ist, lohnt es sich, in Sachen Finanzen auf dem Laufenden zu bleiben, um Trends frühzeitig zu identifizieren und Ihr Portfolio an die aktuellen Marktbedingungen anpassen zu können. Dafür stehen Ihnen zahlreiche Quellen zur Verfügung – von Finanznachrichten und Berichten bis hin zu Büchern, Seminaren und Online-Kursen.
  3. Nutzen Sie die Vielfalt an Geldanlagen
    Gerade die Verteilung auf gering oder negativ korrelierende Anlageformen bringt Ihnen echte Vorteile in Sachen Risiko-Rendite-Verhältnis. Setzen Sie deshalb nicht nur auf Aktien und ETFs, sondern ziehen Sie auch alternative Anlageklassen wie Immobilien oder Sachwerte aus dem Bereich Erneuerbare Energien in Betracht. Hier warten zahlreiche Anlagechancen auf Sie.
  4. Vermeiden Sie emotionale Entscheidungen
    Insbesondere dann, wenn Ihnen ein bestimmtes Segment oder eine bestimmte Anlageform nicht gut vertraut ist, können auch schon kleinere Schwankungen zu großer Unsicherheit und impulsiven Entscheidungen führen. Doch bevor Sie Ihre Emotionen Ihr Handeln bestimmen lassen, konzentrieren Sie sich auf Ihre übergeordnete Anlagestrategie und auf das Potenzial Ihres gesamten Portfolios.
  5. Überprüfen Sie regelmäßig Ihr Portfolio
    Regelmäßiges Rebalancing hilft Ihnen dabei zu überprüfen, ob Ihr Anlageportfolio noch optimal zusammengestellt ist und Ihren Anlagezielen entspricht. Stellen Sie zum Beispiel nach einem Jahr fest, dass gewisse Anlagen stark gewachsen sind, lohnt sich die Überlegung, Ihre Anlage zu verkaufen und das Kapital anderweitig zu investieren. Aber auch, sobald sich Ihre persönlichen Umstände verändern, ist es sinnvoll, Ihr Portfolio langfristig entsprechend an Ihre Präferenzen anzupassen.

 

Fazit: Portfoliodiversifikation leicht gemacht

Mit der Diversifikation Ihres Anlageportfolios haben Sie als Anleger:in die Möglichkeit, neue Märkte, Anlageklassen und Branchen kennenzulernen, Ihre Gewinnchancen zu erhöhen und gleichzeitig die einzelnen Anlagerisiken zu senken.

Bei der Portfoliodiversifikation stehen Ihnen verschiedene Strategien zur Verfügung, um Ihr Kapital über verschiedene Geldanlagen und Anlageformen zu streuen. Dabei können Sie auch mehrere Strategien miteinander kombinieren und so auf unterschiedliche Art und Weise Ihr Portfolio diversifizieren.

Achten Sie dabei jedoch darauf, dass Sie Überdiversifikation vermeiden, damit Ihr Portfolio weiterhin Rendite für Sie erwirtschaftet und Ihre Gewinne nicht verloren gehen. Beginnen Sie Ihre Portfoliodiversifikation deshalb so früh wie möglich und am besten mit Anlageformen und Segmenten, die Ihnen schon vertraut sind. Mit genügend Erfahrung können Sie Ihr Portfolio weiter diversifizieren und so die perfekte Balance finden.

So behalten Sie die Kontrolle und Ihr Portfolio bleibt optimal auf Sie abgestimmt. Und nun viel Erfolg bei der Diversifikation Ihres Portfolios. 

Häufige Fragen zum Thema Portfoliodiversifikation

Was ist Portfoliodiversifikation?

Portfoliodiversifikation ist ein Weg, um Ihr Anlagekapital auf mehrere Arten von Geldanlagen aufzuteilen. So können Sie verschiedene Anlagechancen auf einmal nutzen und von größeren Renditeerwartungen profitieren, während sich die einzelnen Anlagerisiken ein stückweit gegenseitig auffangen und ausgleichen. 

Wie sollte man sein Portfolio diversifizieren? 

Setzen Sie bei der Diversifikation auf Anlageformen, die Ihnen bekannt sind und die Ihren persönlichen Präferenzen entsprechen. Grundsätzlich ist eine Diversifikation unter anderem über Anlageklassen, Branchen, Anlagezeitraum und Region möglich. Vermeiden Sie jedoch die Überdiversifikation Ihres Portfolios. 

Was bringt Diversifikation?

Die Diversifikation des Anlageportfolios dient in erster Linie der Streuung von Anlagerisiken. Verteilen Sie Ihr Kapital auf verschiedene Geldanlagen, die unterschiedlichen Marktdynamiken folgen, können sich die Anlagerisiken gegenseitig ausgleichen und für größere Renditechancen sorgen. 

Welche Strategien zur Portfoliodiversifikation gibt es?

Am gängigsten ist die Diversifikation des Anlageportfolios über Anlageklassen, Branchen, Regionen oder Anlagezeitraum. So wählen Sie Anlageformen aus, die unterschiedlichen Markt- und Wirtschaftsdynamiken folgen, in unterschiedlichen Regionen liegen und verschiedene Laufzeiten aufweisen. So können Sie Ihr Portfolio vielfältig diversifizieren.