Alternative Investmentfonds In AIFs investieren: Alles Wichtige im Überblick

11.04.2024 11 Minuten Lesezeit

klimaVest: AIF Grafik mit Flugzeug, Windrad, Solarpanel und Schiff

Alle wichtigen Informationen rund um AIFs, ihre Vor- und Nachteile, Funktionsweise sowie rechtlichen Grundlagen. 

Inhalt

Das Wichtigste in Kürze:

  • Als Alternative Investmentfonds bezeichnet man alle Investmentfonds, die nicht in Wertpapiere (Aktien, Festversinsliche Papiere etc.) investieren.
  • AIFs werden aufgeteilt in Publikums-AIFs, die für alle Anleger:innen zugänglich sind und einen höheren Anlegerschutz bieten, sowie risikoreichere Spezial-AIFs, die sich ausschließlich für (semi-)professionelle Anleger:innen eignen.
  • AIFs können offen oder geschlossen sein - Geschlossene AIFs haben eine festgelegte Anlagesumme und werden geschlossen, wenn diese erreicht ist. Offene AIFs können grundsätzlich immer mehr Geld aufnehmen und weiter investieren. Sie haben somit eine höhere Verfügbarkeit sowie mehr Flexibilität hinsichtlich Anlagesumme und Laufzeit.
  • Zu AIFs zählen unter anderem Offene und Geschlossene Immobilienfonds, Fonds für erneuerbare Energien, ELTIFs oder (risikoreiche) Hedgefonds.
  • AIFs gehen häufig mit langen Laufzeiten einher, sodass das Kapital der Anleger:innen häufig für mehrere Jahre oder sogar Jahrzehnte fest gebunden ist.
  • Im Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB) werden zum Schutz der Anleger:innen genaue Kriterien formuliert, die bei der Auflage von AIFs eingehalten werden müssen, beispielsweise die Pflicht zur Veröffentlichung ihrer Anlagebedingungen oder der (speziell für Offene Publikums-AIFs geltende) Grundsatz der Risikomischung. 

Nicht immer ist Anleger:innen sofort klar, was unter Alternativen Investmentfonds zu verstehen ist. Häufig werden damit in erster Linie besonders extravagante oder exklusive Vermögenswerte in Verbindung gebracht.  

In Wahrheit ist es recht unkompliziert: Zu AIFs zählen alle Fonds, die keine Wertpapierfonds – also Aktienfonds oder Rentenfonds – sind. Sogar der gewöhnliche Offene Immobilienfonds fällt bei exakter Auslegung in die Kategorie AIFs. 

Wird in Fachkreisen über AIFs diskutiert, sind damit meist Alternative Investmentfonds gemeint, die gegenüber den klassischen Fonds einiges mehr zu bieten haben: Sie sollen innovativ sowie inhaltlich breitgefächert sein und vor allem interessante Renditechancen bieten. 

Feststeht: Bei Investoren stehen Alternative Fonds hoch im Kurs, da sie nicht nur Rendite, sondern auch Rentabilität mit ins Portfolio bringen. Der Ruf als besonders exklusives und risikoreiches Produkt wird AIFs deshalb nicht wirklich gerecht. Fakt ist nur, dass solche alternativen Anlagen in ihrer Struktur komplexer sind und daher ein fundiertes Wissen erfordern, um sich als Anleger:in auf der sicheren Seite zu wissen.  

Deshalb stellen wir Ihnen in diesem Artikel alle wichtigen Informationen über diesen Teil des Finanzmarktes bereit, damit Sie guten Gewissens Ihre Anlageentscheidung treffen können.

Was sind Alternative Investmentfonds?

AIFs sind Investments, die sich von klassischen Wertpapieranlagen wie Aktienfonds unterscheiden und börsenunabhängig sind. Als AIFs gelten alle Investmentfonds, die nicht die Kriterien für Organismen für gemeinsame Anlagen in Wertpapiere (OGAW) erfüllen. 

Diese Kriterien werden in den Richtlinien zu OGAWs (Organismen für gemeinsame Anlagen in Wertpapiere) festgehalten und dienen dazu, europaweit für eine Harmonisierung der angebotenen und erlaubten Wertpapiere und Finanzmarktinstrumente zu sorgen.  

Alternative Fonds investieren häufig langfristig in Sachwerte wie beispielsweise Immobilien, Windkraftanlagen oder Flugzeuge. Weitere Alternative Anlagen sind unter anderem Hedgefonds, Rohstofffonds oder Containerfonds. 

Seit 2013 sind AIFs an die Bestimmungen des KAGB (Kapitalanlagegesetzbuch) gebunden. Damit bilden sie einen Teil des gesetzlich regulierten Kapitalmarkts und unterliegen – ebenso wie OGAWs – der Aufsicht durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen (BaFin).  

Um am Finanzmarkt zugelassen zu werden, müssen Alternative Fonds beziehungsweise das Fondsvermögen von einer Kapitalverwaltungsgesellschaft (KVG) verwaltet sein. Sie ist damit für das Management des Portfolios sowie manchmal auch der enthaltenen Assets verantwortlich. 

Da Alternative Investments keine eigene Anlageklasse bilden, ist das Feld solcher Geldanlagen fast endlos. Damit fallen darunter sowohl hochriskante Fonds mit überdurchschnittlichen Renditechancen als auch solche, die in großem Maß auf die Risikostreuung Ihres Portfolios einwirken können. 

Für klassische Sparanleger:innen sind viele alternative Produkte nicht geeignet, denn um Alternative Investmentfonds wirklich einschätzen zu können, braucht es viel Vorwissen. Damit sind sie eher etwas für erfahrene Investoren, die bei gegebener Risikotoleranz auf große Renditechancen setzen können, oder bei ähnlichen Renditemöglichkeiten alternative Anlagen mit geringerem Risiko vorziehen.

Was ist der Unterschied zwischen Spezial-AIFs und Publikums-AIFs?

Publikums-AIFs sind für jeden zugänglich. Spezial-AIFs hingegen eignen sich aufgrund ihrer Komplexität nicht für Privatanleger:innen. Das KAGB schreibt vor, dass sie ausschließlich durch semi-professionelle oder professionelle Anleger:innen erworben werden dürfen. 

Das macht sich schon an der Höhe der Mindestbeteiligung bemerkbar, die bei Spezial-AIFs erst bei ungefähr 200.000 Euro anfängt. Die Mindestbeteiligungen bei Publikums-AIFs fallen in der Regel niedriger aus, doch auch hier finden sich einige Anlagen, die Anleger:innen erst ab 10.000 Euro zur Verfügung stehen.  

Bei einigen Spezial-AIFs handelt es sich um Investmentfonds, mit denen meist eine feste Laufzeit, limitierte Zahl von Anleger:innen und eine festgelegte Gesamtinvestitionssumme verbunden sind. Damit sind die Anteile und das darin angelegte Kapital bis zum Ende der Laufzeit fest gebunden und können vor Ablauf der Anlagedauer nicht zurückgegeben werden.  

Weiterhin ergibt sich mit solchen Fonds häufig ein Klumpenrisiko, denn das Fondsvermögen wird oft in nur ein oder wenige konkrete Objekte investiert, beispielsweise eine Immobilie oder eine Direktbeteiligung an einem Unternehmen (Private Equity).  

Zudem führt das KAGB für Spezial-AIFs weniger strenge Regularien als für Publikumsfonds. Das Zusammenspiel dieser verschiedenen Faktoren macht Spezial-AIFs daher zu einem besonders risikoreichen Anlageprodukt, das sich deshalb vor allem für erfahrene Anleger:innen eignet. 

Aus solchen riskanten Investitionen ergeben sich aber auch entsprechende Vorteile. Im Falle der Spezial-AIFs liegen sie – neben der Aussicht auf besonders lukrative Erträge – zum einen bei den niedrigeren Kosten, die mit der überschaubaren Prüfungs- und Publikationspflicht einhergehen. Zum anderen haben Spezialfonds in der Regel einen kleinen Kreis von Anleger:innen, was die Kommunikation und den Austausch zwischen den einzelnen Parteien erleichtern kann. 

Im Gegensatz zu Spezialfonds werden Publikums-AIFs beziehungsweise beteiligte Privatanleger:innen durch eine Vielzahl an Regularien gesetzlich abgesichert. Daher besteht hier die Prospektpflicht, die potenziellen Anleger:innen eine ausführliche Bestandsaufnahme über den Fonds ermöglicht.  

Weiterhin veröffentlichen Publikumsfonds Informationen zu ihren Anlagebedingungen, Emissionsprospekte, den letzten veröffentlichten Jahresbericht sowie WAI (wesentliche Anlageinformationen). Zusätzlich müssen sie nachweisen können, dass Interessierte den Prospekt vor einem Vertragsabschluss erhalten und gelesen haben.  

So schützt das Gesetz Privatanleger:innen und bietet professionellen Investoren mehr Möglichkeiten, die sich aber immer im gesetzlichen Rahmen bewegen. Publikums-AIFs werden häufig als Geschlossene Fonds angeboten, treten aber auch als Offene Publikumsfonds auf.

Welche Anlagen fallen unter Alternative Investmentfonds?

An dieser Stelle finden Sie einen breiten, aber nicht erschöpfenden Überblick über mögliche Alternative Fonds:

Geschlossene Immobilienfonds

Bei einer Anlage in einem Geschlossenen Immobilienfonds profitieren Sie als Anleger:in direkt am Erfolg konkreter Wohn- oder Gewerbeimmobilien im In- oder Ausland. Gleichzeitig sind solche Fonds mit einer hohen Unverfügbarkeit verbunden, sodass das investierte Kapital nicht selten schon lange vor dem ersten Spatenstich bis über die Fertigstellung hinaus fest eingebunden ist.  

Daraus ergeben sich konkrete Risiken, denn zum einen kann sich der Verkauf von Anteilen während der Laufzeit durchaus schwierig gestalten. Zum anderen können unerwartete Hindernisse in der Umsetzung des Bauprojekts oder auch im Ablauf der geplanten Laufzeit auftreten, wie der Wegfall eines Mieters oder Abweichungen vom prognostizierten Verkaufspreis. Solche Klumpenrisiken können spontan nicht anderweitig ausgeglichen werden, weshalb es in solchen Fällen zu einem Totalausfall des Investments kommen kann.

Schiffs- und Flugzeugfonds

Auch bei solchen, in den meisten Fällen geschlossenen Fonds sind lange Laufzeiten vorgesehen, die sich über die Betriebsphase bis hin zum Verkauf erstrecken. Die Assets werden von Flug- und Schifffahrtsgesellschaften geleast, sodass Investoren sowohl von der Nutzung als auch vom anschließenden Verkauf der Maschinen profitieren.  

Ähnlich wie bei Geschlossenen Immobilienfonds bestehen hier Klumpenrisiken, die sich durch Komplikationen bei der Instandhaltung oder fehlerhafte Kalkulationen ergeben können. Gleichzeitig sind die Ertragschancen, die von Schiffen oder Flugzeugen ausgehen, für durchschnittliche Anleger:innen im Zweifelsfall weniger transparent.

Private Equity-Fonds

Bei dieser Art von Anlage werden nicht-börsennotierte Unternehmen mit dem Eigenkapital von Privatanleger:innen finanziert. Bei erfolgreicher Unternehmensentwicklung und einer guten Position am Markt profitieren die Anleger:innen von Ausschüttungen sowie dem Wiederverkauf der Anteile.  

Um die Risiken zu diversifizieren, investieren solche Fonds das Kapital häufig in mehrere Unternehmen aus verschiedenen Branchen und Regionen.   

Hedgefonds

Hierbei handelt es sich um aktiv verwaltete Investmentfonds, die zwar in traditionelle Anlageklassen anlegen, dabei aber unkonventionelle Investmentstrategien zur Gewinnmaximierung nutzen. Mit “short gehen” (gezielt auf fallende Kurse setzen) oder der Nutzung von Hebeln (mit relativ wenig Eigen- und Einsatz von Fremdkapital) wird zum Beispiel versucht, die Rendite in die Höhe zu treiben.  

Solche Investmentstrategien treiben aber auch die damit einhergehenden Risiken stark in die Höhe, weshalb eine Anlage in Hedgefonds als extrem gewagte Investition gilt.

Fonds für Erneuerbare Energien

Investmentfonds, die in Erneuerbare Energien investieren, weisen eine hohe Nachfrage und eine starke Wachstumstendenz auf. Diese Fonds haben meist einen thematischen Schwerpunkt, beispielsweise können Sie damit in Windkraft investieren.

Die Nachfrage nach Erneuerbaren Energien ist in den letzten Jahren kontinuierlich gewachsen, mittlerweile machen sie mehr als die Hälfte des deutschen Strommixes aus. Damit steigt auch am Finanzmarkt die Nachfrage sowie auch das Angebot an Fonds für Erneuerbare Energien.

Aufgrund der hohen Beliebtheit und der ständigen Weiterentwicklung der notwendigen Technologien gelten Fonds für Erneuerbare Energien mittlerweile als stabile und krisenresistente Investments.

ELTIF (European Long-Term Investment Funds)

Diese Geldanlageform besteht seit 2015 und hat zum Ziel, langfristige Investitionen in die europäische Realwirtschaft zu fördern. Dabei handelt es sich vorrangig um illiquide Anlagemöglichkeiten, zum Beispiel Infrastruktur oder Sachwerte wie Solaranlagen, aber auch Unternehmen.

ELTIFs sind diversifiziert und streng reguliert, um Anleger:innen und Unternehmen bei langjährigen Investitionen größtmöglichen Schutz zu bieten. Zu diesem Zweck wurde eine Mindestanlagesumme von 10.000 Euro festgesetzt, die wiederum mindestens 10 % des jeweiligen investierbaren Gesamtvermögens ausmachen muss. So stellen ELTIFs sicher, dass nur ein kleiner Teil des individuellen Anlagevermögens langfristig gebunden wird.

Weitere nennenswerte, aber weniger prominente Arten von Alternativen Investmentfonds sind:

Mikrofinanzfonds

Hier wird das Fondsvermögen in Mikrofinanzinstitute investiert, die wiederum Mikrokredite an Kleinstgewerbetreibende in Schwellen- oder Entwicklungsländern vergeben. Die Beträge solcher Mikrokredite bleiben meist unter dem Wert von 100 US-Dollar.

Filmfonds

Wie der Name schon sagt, investieren diese Fonds in Film- und TV-Produktionen. Bekanntere Filme, die bislang durch solche Fonds finanziert wurden, sind “Terminator 3” oder “Der WiXXer”.

Garantiefonds

Obwohl sich Garantiefonds eher an risikoscheue Anleger:innen richten, weisen sie auch gewisse Tücken auf. Zwar garantieren sie zum Ende der Laufzeit eine Rückzahlung des ursprünglichen Anlagebetrags beziehungsweise eines Prozentsatzes davon, doch gegenüber einem Direktinvestment fällt die Rendite bei dieser Art von Anlage deutlich geringer aus.

Grüne AIFs = doppelte Rendite?

Die wirtschaftlichen und politischen Unsicherheiten der letzten Jahre haben vor allem mit Blick auf unsere Energiewirtschaft gezeigt, vor welchen Herausforderungen wir stehen – und welche Lösungen uns dabei zur Verfügung stehen. Erneuerbare Energien spielen dabei eine zentrale Rolle, um unsere Energiewirtschaft stabiler, unabhängiger und zukunftsstark zu gestalten.

Dank der steigenden Nachfrage nach Erneuerbaren Energien wächst auch ihre Beliebtheit am Finanzmarkt. Auch der Erneuerbare-Energien-Fonds klimaVest profitiert von dieser Dynamik – und stellt auch im Bereich der AIFs eine zukunftsstarke und gleichzeitig ertragreiche Investmentmöglichkeit dar.

Tobias Huzarski ist Senior Investment Manager Infrastructure Investments bei der Commerz Real und berichtet, wie bei klimaVest Erneuerbare Energien und attraktive Renditechancen gewinnbringend zusammenkommen: „Genau hier schlägt klimaVest eine Brücke und ermöglicht unseren Kund:innen und Partnern, „positive messbare Wirkung“ und „finanzielle Rendite“ miteinander zu vereinen.“

Bei klimaVest handelt es sich um einen ELTIF. Besonders spannend ist er, da er Investments in Sachwerte aus den Bereichen Erneuerbare Energien und Infrastruktur für Privatanleger:innen zugänglich macht. Bis dato waren solche Geldanlagen institutionellen Investoren vorbehalten, meist in Form von Spezial-AIFs. Mit Anlageobjekten wie Wind- und Solarparks von vertrauten Projektentwicklern bietet klimaVest stabile Renditechancen, die durch eine anhaltende und kontinuierliche Nachfrage gut abgesichert sind.

Zusätzlich dient eine breite Diversifikation der Assets über Länder, Standorte und Assetklassen der weiteren Absicherung des Produkts, denn neben der Energieerzeugung investiert klimaVest ebenfalls in Energieübertragung, Verkehr, Transport und Mobilität. Diese Investments finden ausschließlich in Ländern mit politischer und wirtschaftlicher Stabilität statt.

Mit landesübergreifenden Standorten kann darüber hinaus sichergestellt werden, dass ein gewisser Ausgleich zwischen jeweiligen lokalen Strompreisen oder Änderungen der Gesetzeslage stattfinden kann.

klimaVest zeichnet sich aber nicht nur durch Stabilität und AIF-typisch gute Renditechancen aus: Ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber vielen Alternativen Fonds besteht darin, dass börsentäglich die Ausgabe von Anteilen sowie deren Rücknahme ohne Kündigungsfrist ermöglicht wird.

Wie funktioniert ein Alternativer Investmentfonds?

Grundsätzlich handelt es sich bei AIFs um Fonds, deren Vermögen von einer Kapitalverwaltungsgesellschaft (KVG) verwaltet und in reale Vermögenswerte investiert wird. In der konkreten Funktionsweise von AIFs kann zwischen Geschlossenen und Offenen Fonds unterschieden werden. 

Die Anlagebeträge variieren bei Geschlossenen AIFs meist zwischen 5.000 und über 500.000 Euro. Das Fondsvermögen besteht aus Eigenkapital der Privatanleger:innen. Doch in vielen Fällen kommt noch ein relevanter Anteil an Fremdkapital, zum Beispiel in Form eines Kredits, hinzu – mit dem Ziel, die Rendite zu hebeln. Je nach Umfang und Konditionen des geplanten Projekts wird von der KVG eine Zielsumme festgelegt, die innerhalb eines bestimmten Zeitraums eingesammelt werden soll.

Im Anschluss wird der Fonds geschlossen und es können keine weiteren Anteile mehr erworben werden. Geschlossene Fonds gehen regulär mit einer hohen Unverfügbarkeit einher, da das Anlagekapital über einen konkreten Zeitraum fest gebunden ist. Solche Laufzeiten können zwischen wenigen Jahren und mehreren Jahrzehnten andauern, abhängig von den individuellen Rahmenbedingungen des Fonds. 

Bei Offenen Alternativen Investmentfonds sind Sie nicht an derartig feste Laufzeiten gebunden. Zwar wird in der Regel eine gewisse Mindesthaltedauer empfohlen, diese ist aber nicht vorgeschrieben.  

Darüber hinaus besteht bei der Höhe des Fondsvermögens sowie bei der Anzahl der Anlageobjekte keine Obergrenze. Das ermöglicht es Ihnen, jederzeit mehr Kapital anlegen zu können, das die zuständige KVG anschließend gegebenenfalls für den Erwerb weiterer Sachwerte nutzen kann. 

Die Funktionsweise eines AIF lässt sich grundsätzlich in drei verschiedene Phasen einteilen:

  1. Platzierungsphase: In dieser Phase formiert sich die Investmentgesellschaft, indem Anleger:innen ihr unter bestimmten Auflagen (Mindestanlagebetrag, Mindestlaufzeit) beitreten. Diese Phase ist von gewissen Rahmenbedingungen abhängig, zum Beispiel dem anberaumten Vermögensvolumen oder dem Tempo der Anteilsausgabe. Die Platzierung des Fonds kann entsprechend zwischen sechs und 18 Monaten dauern.
  2. Bewirtschaftungsphase: Hier geht es um den tatsächlichen Betrieb und die Instandhaltung des Investmentobjekts beziehungsweise der Objekte. Je nach Asset werden dabei zum Beispiel Mieteinnahmen oder Gewinne aus Leasing-Verträgen erzielt. Abhängig davon ist auch die Laufzeit dieser Phase, die jedoch in der Regel zwischen zehn und 15 Jahren andauert. Das Vorgehen in dieser Phase bezieht sich sowohl auf Geschlossene als auch Offene AIFs.
  3. Veräußerungsphase: Nach der vorgegebenen Laufzeit verkaufen AIFs die Investitionsobjekte weiter und der Gewinn – abzüglich der anfallenden Gebühren – wird an die Investoren ausgeschüttet. Nach Abschluss des Investitionsprojekt werden die Gesellschaften meist aufgelöst.

Die wichtigsten Eigenschaften Alternativer Investmentfonds

Laufzeiten bei AIFs

Mit einer Geldanlage in Alternative Fonds ergeben sich für Investoren lange (fünf bis zehn Jahre) bis sehr lange Laufzeiten (15 Jahre aufwärts). Das Fondsvermögen wird häufig in Großprojekte investiert, die eine langfristige Kapitalbindung voraussetzen. Um beispielsweise eine Windanlage über einen gewissen Zeitraum betreiben und entsprechende Gewinne erwirtschaften lassen zu können, muss sichergestellt werden, dass Anleger:innen ihr Kapital nicht zu beliebigen Zeitpunkten aus dem Projekt abziehen.  

Deshalb können in der Regel erworbene Anteile nicht zurückgegeben beziehungsweise nur am Zweitmarkt abgegeben werden. Kündigungen sind nur in seltenen Fällen möglich. Für manche Anleger:innen mag die lange Bindung des Kapitals einen Nachteil bedeuten, doch viele Anlagen setzen längere Laufzeiten voraus, um das eigene Geld für sich arbeiten zu lassen und somit rentable Gegenwerte zu produzieren.

Verfügbarkeit von AIFs

Die meisten Alternativen Fonds sind limitiert und nicht jederzeit frei zugänglich.

Wenn Sie also für Ihr Portfolio auf der Suche nach einer neuen und nachhaltigen Gewerbeimmobilie mit bonitätsstarken Mietern und hohen Renditen im Umkreis einer deutschen Großstadt sind, müssen Sie einen glücklichen Zeitpunkt abpassen, um auf ein solches Angebot zu stoßen.  

Wenn der Markt solche Angebote aufweist, handelt es sich dabei oft um einen sogenannten Club Deal: Mindestbeteiligungen starten hier bei circa 200.000 Euro in einem exklusiven Kreis von Anleger:innen von rund 100 semiprofessionellen Anleger:innen, sodass bei solchen Anlagen von einem Anlagevolumen von ungefähr 20 Millionen Euro die Rede ist. 

Offene AIFs hingegen bieten Anleger:innen eine höhere Verfügbarkeit und mehr Flexibilität sowohl in der Investitionssumme als auch in der Bindungszeit. Dafür muss allerdings – in Kombination mit einem akzeptablen Risikoprofil – in der Regel mit niedrigeren Renditen gerechnet werden.

Haftung

In den meisten AIFs haften die beteiligten Anleger:innen gegenüber Gläubigern bis zur Höhe ihrer eigenen Einlage - darüber hinaus greift keine persönliche Haftung mehr, denn das KAGB schließt die Nachschusspflicht für Gesellschafter gesetzlich aus.

Eigenschaften von alternativen Investmentfonds

Fondsmanager    Zulassung KVG durch die BaFin 
Finanzprodukte  
  1. klar definierte Investitionsgegenstände
  2. max. 60% Fremdkapital
  3. Verbot von Nachschüssen
  4. Streuung des Risikos bei Kleinanlegern 

Anlegerinformationen   Herausgabe von wesentlichen Anlegerinformationen (wAI) und
  Prospekten

unabhängige Verwahrstelle    Das Investmentvermögen muss von einer unabhängigen Bank
  verwaltet werden 

Prüfung    regelmäßige Prüfung durch die BaFin

Weitere Alternative Investments und Geldanlagen im Überblick

Alternative Geldanlage ist nicht gleich alternative Geldanlage: Wer das Feld traditioneller Anlageklassen hinter sich lassen möchte, für den sind AIFs vielleicht schon ein erster sinnvoller Anhaltspunkt. Doch damit ist es an alternativen Finanzprodukten noch nicht getan – neben AIFs bietet die Finanzwelt noch weitere Möglichkeiten alternativer Investments:

  • Wein und Whiskey: Dass manche Bordeaux-Weine eine jährliche Wertsteigerung von 6 bis 7 % aufweisen können, sollte eigentlich nicht verwundern, denn nur wenige Genussmittel sind so prestigebehaftet wie teure Whiskeys oder Weine. Für solche Anlagen braucht es allerdings wahres Fachwissen, optimale Lagerbedingungen – und die nötige Zurückhaltung, um eine entsprechende Flasche doch nicht voreilig anzubrechen.
  • Kunst: Kunstauktionen führen sehr bildhaft vor Augen, wie viel Geld nach wie vor in diesem Handel steckt. Dabei handelt es sich um eine Vielzahl von Objekten, von klassischen Gemälden über Statuetten bis hin zu seltenen und wertvollen Schallplatten.
  • Oldtimer: Hier spricht man nicht mehr von konventionellen Gebrauchsgegenständen, sondern von Kunst auf vier Rädern: Klassische und seltene Modelle von Porsche oder Ferrari können über einen Zeitraum von wenigen Jahrzehnten einen höheren Wertwachstum verzeichnen als beispielsweise Aktien. Damit solche Geschäfte wirklich gewinnbringend sind, braucht es aber nicht nur Glück und Zeit, sondern auch Leidenschaft für das Objekt sowie ein entsprechendes Startinvestment.
  • Kryptowährungen: Bitcoin, Ethereum etc. – Die Vor- und Nachteile von Kryptowährungen dürften mittlerweile jedem Finanzinteressierten vertraut sein. Nach wie vor werden im Handel mit Kryptowährungen enorme Mengen an Kapital bewegt, große Chancen gehen dabei mit dem Risiko eines nächsten Kursfalls einher. 
  • Rennpferde, Sneaker, Uhren, Käse, Bonsai-Bäume, Comics, Samurai-Schwerter...

Die Liste möglicher Alternativer Investments ist quasi endlos. Alle haben gemeinsam, dass grundsätzlich Investitionsobjekte möglichst günstig eingekauft, gut bewahrt beziehungsweise instandgehalten und anschließend mit einigem Gewinn weiterverkauft werden. 

Für die Veräußerung solcher Vermögenswerte muss jedoch ein entsprechender Markt vorhanden sein – je exotischer die Anlageobjekte, desto schwieriger kann sich der Verkauf gestalten. Gleichzeitig sind solche kleineren Märkte häufig unvorhergesehenen Entwicklungen unterworfen. Damit gehen für Anleger:innen weitere Risiken einher, die berücksichtigt werden müssen.

Was sind die Vor- und Nachteile von Alternativen Investmentfonds?

Wer eine Anlage in einen AIF in Betracht zieht, der sollte sich vorher ausführlich über die Hintergründe und Bedingungen des jeweiligen Fonds informieren. Denn gerade aufgrund ihrer Komplexität gibt es hier einiges zu beachten.

Widmen wir uns zuerst den Vorteilen von Alternativen Fonds:

Transparenz

Während Aktienfonds in ihrer Auswahl an Assets oft undurchsichtiger sind und sich auch aus Namen wie “Technology Asia” nicht viel herauslesen lässt, bieten AIFs eine deutlich bessere Übersicht: Mit konkreten Sachwerten und ausgewählten Anlageprojekten behalten Sie einen klaren Überblick darüber, wo Ihr Geld hinfließt und wie sich Chancen und Risiken eines bestimmten Projekts zusammensetzen.

Beteiligung an Großprojekten

Mit einem Investment in AIFs stehen Ihnen Beteiligungen an Investments mit einem Volumen im Millionenbereich offen. So können sich auch für Privatanleger:innen Chancen für Investments in besonders spannende Immobilien oder – dank ELTIFs – in Infrastrukturprojekte ergeben.

Steigender Wert

Nicht nur Privatanleger:innen lernen AIFs immer mehr zu schätzen. Denn in der anhaltenden Niedrigzinsphase suchen auch Anbieter, beispielsweise von Lebens- oder Rentenversicherungen, neue Wege, um die versprochenen Garantieleistungen auch einhalten zu können.

Mittlerweile ist allen Akteuren am Finanzmarkt klar: Um für Rentabilität zu sorgen und die Inflationsrate zu schlagen, reichen Anlagen in Staatsanleihen oder Sparanlagen allein nicht mehr aus.

Hohe Renditen

Mit AIFs ist es Anleger:innen möglich, überdurchschnittliche Renditen zu erzielen – ob zum Vermögensaufbau oder wenn Sie Ihr Vermögen erhalten möchten. Vorteil dabei ist, dass das Portfolio dafür nicht zu stark vom Börsen- und Aktienmarkt und den damit verbundenen Risiken abhängig gemacht werden muss.

Unkomplizierte Sachwertanlagen

Durch den Schwerpunkt auf Sachwerten bieten Alternative Fonds ihren Anleger:innen viel Stabilität, beispielsweise durch langfristige Abnahmeverträge oder in Form von Immobilien-Mietverträgen, die Anleger:innen und ihr Kapital vor Inflation schützen.

Hier können Investoren vom Erfolg von Sachwerten profitieren, ohne den Aufwand und das Klumpenrisiko einer Eigenimmobilie auf sich zu nehmen. Der finanzielle Aufwand hält sich dabei sogar in Grenzen, denn Investments in gute AIFs beginnen meist schon bei einem Betrag von circa 10.000 Euro.

Aktives Management

AIF-Anleger:innen profitieren darüber hinaus von der aktiven Verwaltung des Fonds, die von Experten und Fonds-Managern übernommen wird. Das verschafft Anleger:innen genügend Sicherheit, um sich entweder zurückzulehnen oder sich mit zeitintensiveren Investmentmöglichkeiten zu beschäftigen.

Regelmäßige Ausschüttungen

AIFs sehen häufig regelmäßige Ausschüttungen vor, die an ihre Anleger:innen ausgegeben werden. Diese Ausschüttungen sind jedoch vom geplanten Verlauf des Investments abhängig und können nicht garantiert werden.

Professionelle Investments

Mit AIFs für semiprofessionelle oder für private Anleger:innen erhält man Zugang zu einer Anlageklasse, die bislang nur für institutionelle beziehungsweise professionelle Anleger:innen vorgesehen war.

Damit eröffnen sich ganz andere Investmentmöglichkeiten, als es bislang mit traditionellen Anlagen der Fall war. Der Offene Impact Fonds klimaVest beispielsweise wurde vor kurzem – in Verbindung mit konkreten Regularien – für Privatanleger:innen zugänglich gemacht.

Diversifikation

Mit AIFs können Sie die Diversifikation im Portfolio deutlich erhöhen. Infrastruktur zum Beispiel ist noch häufig unterrepräsentiert und kann Ihr Portfolio gewinnbringend erweitern.

Kommen wir nun zu den Nachteilen von Alternativen Investmentfonds:

Diversifikation

Mit AIFs können Sie die Diversifikation im Portfolio deutlich erhöhen. Infrastruktur zum Beispiel ist noch häufig unterrepräsentiert und kann Ihr Portfolio gewinnbringend erweitern.

Erforderliche Expertise

Wenn Sie Experte im Warenhandel über Schiffswege sind, dürfte Ihnen die Auswahl eines passenden AIF in Form eines Schifffahrtfonds nicht schwerfallen. Wer jedoch in keinem konkreten Sachwertebereich ausgewiesenes Fachwissen hat, der sollte mit Bedacht einen kompetenten und überzeugenden Fondsanbieter auswählen.

Denn auch wenn die Verwaltung des Kapitals einem Experten zufällt, wird Ihr Kapital in einen hochkompetitiven Markt eingespeist. Deshalb ist es ratsam, sich entweder mit eigenem Fachwissen oder anhand der Kompetenz eines Anbieters so gut wie möglich abzusichern.

Rückgaberestriktionen

Einfache Rückgaben oder unkomplizierte Verkäufe der Anteile am Zweitmarkt sind mit AIFs meist nicht ohne weiteres möglich. Daher müssen Anleger:innen sich darauf einstellen, bei einer vorzeitigen Rückgabe – aufgrund eines Notfalls oder auch einer besonders günstigen Marktlage – gewisse Verluste in Kauf nehmen zu müssen.

Kosten

Wer sich mit den üblichen Kosten traditioneller Geldanlagen gut auskennt, wird im Bereich der AIFs auf einige ihm unbekannte Neuerungen stoßen. Denn auf diesem noch recht neuen und heterogenen Gebiet der Geldanlage herrschen andere Umstände, die sich auch in den Kosten bemerkbar machen: Aufgrund der Komplexität des Produkts und des damit einhergehenden Verwaltungsaufwands erheben Fondsanbieter oft höhere Verwaltungsgebühren und auch die Ausgabeaufschläge können sich unterscheiden.  

Zusätzlich müssen Faktoren wie die Wartung der Anlageobjekte oder ein besonderer Nachhaltigkeitsschwerpunkt in der Kalkulierung der Kosten berücksichtigt werden. Daher ist es auch für erfahrene Anleger ratsam, sich mit den abweichenden Gebühren Alternativer Fonds im Vorfeld auseinanderzusetzen.

KVG als Risikofaktor

Die zuständige Kapitalverwaltungsgesellschaft eines AIF ist nicht nur für die Konzipierung des Finanzprodukts, sondern auch für das Fondsmanagement und die Betreuung, Instandhaltung, Bewirtschaftung und Vermarktung des Projekts verantwortlich. Ihr fällt also eine umfassende Verantwortung zu, wenn es um das erfolgreiche Management des Produkts geht.  

Für den Erfolg des Produkts muss also auch sichergestellt sein, dass die KVG eine einschlägige Reputation und ein entsprechend positives Kompetenzprofil vorweisen kann. Lücken in der Kompetenz der KVG können sich entsprechend negativ auf das Investment beziehungsweise das Anlagekapital der Anleger:innen auswirken.

Keine Renditegarantie

Da AIFs keine festverzinslichen Geldanlagen sind, kann eine versprochene oder kalkulierte Rendite in keinem Fall garantiert werden. Im schlimmsten Fall kann es einen Totalverlust Ihrer Anlage bedeuten, beispielsweise wenn die verantwortliche KVG Insolvenz anmeldet.  

Erwirtschaftet zum Beispiel eine Immobilie in einer Laufzeit von 15 Jahren nicht die prognostizierten Beträge, wird sie auch nicht den kalkulierten Verkaufspreis einbringen. Der Vorteil von Aktienanlagen, fallende Kurse im Notfall einfach aussitzen zu können, ist hier definitiv nicht gegeben. 

Grundsätzlich lassen sich die Vor- und Nachteile und damit auch die Chancen und Risiken für AIFs nur schwer pauschal zusammenfassen. Bei einem derartig breiten Feld gestalten sich die Rahmenbedingungen je nach Produkt und Sachwert ganz unterschiedlich – beispielsweise lässt sich ein Hedgefonds nur schwer mit einem Filmfonds vergleichen. 

In der Regel jedoch handelt es sich bei Alternativen Fonds um unternehmerische Beteiligungen, deren Risikoklasse auf einer Skala von 1 bis 7 mit mindestens 5 (überdurchschnittlich riskant) eingestuft wird. 

Aber nicht zu vergessen ist: Die im Jahr 2013 eingeführten Regularien des KAGB sowie die Kontrolle durch das BaFin konnten bereits für deutlich höhere Transparenz im Bereich der AIFs sorgen. Damit wurden auch Risiken für Anleger:innen reduziert – vorausgesetzt, sie eignen sich im Vorfeld das nötige Wissen über die geplante Anlage an. Denn das neue Gesetz konnte zwar keine Risiken eliminieren, Anleger:innen werden jedoch mittlerweile sehr viel ausdrücklicher darauf hingewiesen.

Die Rechtsgrundlage von AIFs: Welchen Schutz gibt es für Anleger:innen?

Seit der Einführung des KAGB im Jahr 2013 umfasst die neue Bezeichnung “Alternativer Investmentfonds” sowohl alle ehemals “Geschlossenen Fonds” sowie auch Offene Investmentfonds, die nicht den Kriterien für Organismen für gemeinsame Anlagen in Wertpapiere (OGAW) entsprechen. 

Gleichzeitig wurden erstmals genaue Kriterien formuliert, die das Risiko- und Liquiditätsmanagement, die Berichts- und Bewertungspflicht und die Kontrolle des Geldflusses von AIFs festlegen. Damit brachte das Gesetz eine wichtige Neuerung mit sich und fasste verschiedene Finanzprodukte, für die bislang keine genaue Regelung vorlag, unter einem Begriff zusammen. 

Alle Formen von AIFs benötigen im Rahmen des KAGB eine besondere Erlaubnis der BaFin und unterliegen einer besonderen Meldepflicht. 

AIFs dürfen dabei nur innerhalb zwei verschiedener Rechtsformen aufgelegt werden: Entweder in einer geschlossenen Investmentkommanditgesellschaft (gInvKG) oder einer geschlossenen Investmentaktiengesellschaft (gInvAG).  

Die jeweilige Investmentgesellschaft ist, wie bereits genannt, für die Beschaffung des Kapitals, die Verwaltung sowie die Kontrolle und Aufsicht des Produkts durch die BaFin verantwortlich.  

Laut Gesetz sind AIFs dazu verpflichtet, die Veröffentlichung ihrer Anlagebedingungen sicherzustellen. Diese Bedingungen müssen im Vorfeld durch die BaFin genehmigt worden sein. Darin sind unter anderem die Grundsätze der Anlage, eine Aufstellung der Investitionsobjekte, die anfallenden Kosten sowie die Art der Ausschüttung vermerkt. Weiterhin müssen sie Verkaufsprospekt, Gesellschaftsvertrag, Jahresbericht sowie die wAI offenlegen. Damit sind Anleger:innen gesetzlich abgesichert, um sich mit Zugriff auf alle wichtigen Informationen ausführlich über das Investment zu informieren. 

Wichtig ist außerdem die gesetzliche Unterscheidung zwischen Spezial- und Publikums-AIFs: Im ersten Paragraph des KAGB wird der Erwerb von Investmentzertifikaten, die zu Spezial-AIFs gehören, für Privatanleger:innen untersagt. Somit zählen alle AIFs, die Privatanleger:innen für ein Investment nutzen können, zu Publikums-AIFs. 

Zusätzlich existieren für Offene Publikums-AIFs spezielle gesetzliche Regelungen: Nach Paragraf 214 des KAGB sind Alternative Publikumsfonds in der Pflicht, ihr Produkt nach dem Grundsatz der Risikomischung zu gestalten. Diesem Prinzip zufolge muss der jeweilige Fonds in insgesamt drei Sachwerte investieren, außerdem muss das hinzugezogene Fremdkapital unter 60 % des Marktwertes der Investitionsobjekte liegen. Damit bieten Offene Publikums-AIFs ihren Anleger:innen ein vergleichsweise hohes Maß an Diversifikation.

Die AIFM-Richtlinie

Die AIFM-Richtlinie (steht für: Alternative Investment Fund Managers) trat 2013 mit Einführung des KAGB in Kraft und reguliert den Tätigkeitsbereich der Manager von AIFs, um Anleger:innen besser zu schützen und die Kontrolle über den sogenannten grauen und bislang unregulierten Finanzmarkt auszubauen. 

Im Anschluss an die Finanzkrise 2008 gewann die Frage nach Regularien für Alternative Fonds an Bedeutung, deren Manager bis dahin frei und ohne jegliche gesetzliche Einschränkung am Markt handeln konnten – mit immensen Risiken und Einbußen für Anleger:innen. Seit Einführung der Richtlinie können Fonds-Manager erstmals in bestimmten Fällen haftbar gemacht werden.

So bildet die AIFM-Richtlinie eine Parallele zur OGAW-Richtlinie und bietet erhöhten und auf EU-Ebene verankerten Anlageschutz. Damit wurde die Rechtslage solcher Produkte und der Position ihrer Manager stark vereinheitlicht.

Ob Sie also in Wein oder Flugzeuge investieren möchten oder doch auf einen Offenen Immobilienfonds vertrauen wollen: Mit AIFs steht Ihnen eine fast unbegrenzte Anzahl an Geldanlagen zur Verfügung. 

Vor allem für erfahrenere Anleger:innen bieten alternative Investments ein weites und diverses Feld. Aber auch vorsichtigere Anleger:innen können, abgesichert durch den zusätzlichen Gesetzesschutz, bestimmte Formen alternativer Investments für sich erschließen. 

Erweitern Sie mit AIFs Ihr Portfolio um vielfältige und interessante Anlagemöglichkeiten – wir wünschen Ihnen dabei viel Erfolg.

Was bedeutet AIF?

AIF steht für Alternative Investment Fund und bezeichnet Finanzprodukte, die nicht den OGAW-Kriterien für klassische Geldanlagen entsprechend. AIFs investieren überwiegend in Sachwerte, von Schiffen über Immobilien bis hin zu Windparks.

Sind AIF Wertpapiere?

Nein, AIFs investieren nicht in Wertpapiere und sind börsenunabhängig. Vorrangig investieren AIFs in Sachwerte wie Flugzeuge, Container oder Windparkanlagen. Ihre Renditen ergeben sich meist aus Betrieb, Leasing oder Verkauf dieser Sachwerte. Bonds können jedoch im Einzelfall beigemischt werden.

Was ist ein Spezial-AIF?

Spezial-AIFs sind Alternative Fonds, deren Anteile nur (semi-)professionelle oder institutionelle Investoren erwerben dürfen. Sie sind nur für einen kleinen, exklusiven Kreis von Anleger:innen vorgesehen. Die damit verbundenen Regeln fallen deshalb häufig lockerer aus als bei Publikums-AIFs.

Was sind Publikums-AIFs?

Publikums-AIFs sind strenger regulierte Alternative Fonds, die für Privatanleger:innen zugänglich sind und Sachwertinvestitionen ermöglichen. Solche Fonds müssen zum Schutz der Anleger:innen laut KAGB für hohe Transparenz des Produkts und seiner Rahmenbedingungen sorgen.

Wann ist ein Fonds ein AIF?

Ein Fonds gilt als AIF, sobald er nicht unter die OGAW-Kriterien fällt. Seit Einführung des KAGB im Jahr 2013 fallen darunter alle Geschlossenen Fonds sowie auch manche Offene Fonds. AIFs wurden bis dahin weniger streng reguliert als traditionelle Fonds.

Sind Immobilienfonds AIF?

Geschlossene Immobilienfonds zählen zu AIFs. Dabei wird in eine oder wenige Immobilien investiert, Anleger:innen können nur begrenzt Anteile erwerben. Einlagen sind langfristig gebunden. Auch Offene Immobilienfonds sind AIFs. Jedoch sind sie, verglichen mit vielen anderen AIFs, risikoarm und sehr leicht zugänglich.

Welches Gesetz regelt Alternative Investments?

Im Jahr 2013 wurde das Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB) in Deutschland eingeführt, das das bis dahin geltende Investmentgesetz ersetzte. Darin wird festgehalten, welche Vorgaben, Bedingungen und Ausschlüsse für die verschiedenen Arten Alternativer Fonds gelten.

Was sind alternative Anlageklassen?

Alternative Anlagen bilden streng genommen keine eigene Anlageklasse. Hierzu zählen zum Beispiel Immobilien, Rohstoffe oder Private Equity, also überwiegend Sachwerte. Deshalb weisen sie sehr geringe bis keine Korrelation mit Börsenkursen auf.

Was sind traditionelle Anlagen?

Unter traditionellen Anlagen versteht man üblicherweise klassische Wertpapiere wie Aktien oder (Staats-)Anleihen. Auch Immobilien gelten vor allem in Deutschland häufig als traditionelle Anlage, als Fonds allerdings nur in Form eines Offenen Immobilienfonds.

Warum in Alternative Investments anlegen?

Erfahrenere Anleger:innen können bei gleichen Risiko- und Renditeprofil höhere Gewinne erzielen oder Risiken im Portfolio balancieren. AIFs sind komplexer als konventionelle Geldanlagen, weshalb sie für Neueinsteiger weniger gut geeignet sind und nur bei größerem Vermögen der Streuung dienen sollten.