Fonds erneuerbare Energien Die nachhaltige Geldanlage im Porträt

24.07.2024 9 Minuten Lesezeit

klimaVest: Windrad, Solarpanel, Pflanze, Turbine Grafik für erneuerbare Energien Teaser

Alle wichtigen Informationen rund um Fonds für erneuerbare Energien und worauf Sie als Anleger:in achten sollten.

Inhalt

Das Wichtigste in Kürze:

  • Bei Erneuerbare-Energie-Fonds handelt es sich um sogenannte Themenfonds, die Kapital direkt (z.B. per Direktbeteiligung) oder indirekt (z.B. durch Aktien) in die Erzeugung und den Ausbau erneuerbarer Energien investieren.
  • Geschlossene Fonds für erneuerbare Energien sind häufig mit langen Laufzeiten und höheren Anlagerisiken verbunden. Sie investieren das Fondsvermögen meist in ein oder wenige Projekte, beispielsweise den Erwerb eines Solarparks.
  • Offene Fonds für erneuerbare Energien können jederzeit erworben sowie verkauft werden und bieten Anleger:innen somit mehr Flexibilität wie auch ein etwas geringeres Anlagerisiko.
  • Wenn Fonds für erneuerbare Energien direkt in Sachwerte investieren, agieren sie börsenunabhängig. Somit sind sie freier von börsentypischen Risiken und bieten Anleger:innen – in Kombination mit dem gesetzlich geregelten Einspeisevorrang – eine höhere Wertstabilität.
  • Anlagen für erneuerbare Energien sind auf bestimmte Witterungsbedingungen (z.B. ausreichend Wind) angewiesen, um Energie gewinnen zu können. Daraus ergibt sich das Risiko kurz- oder längerfristiger Ausfälle – und damit auch potenzielle Einbußen in der Rendite. 

Dass nachhaltiges Investieren mittlerweile auch am Finanzmarkt wegweisend ist, kann man an der stetig steigenden Zahl nachhaltiger Finanzprodukte und -lösungen ablesen. Was als Nischentrend anfing, transformiert so manche Branche wie beispielsweise die Automobilindustrie. Anleger:innen stehen mittlerweile schier unbegrenzte Möglichkeiten zur Verfügung, um ihr Geld nicht nur rentabel, sondern auch nachhaltig zu investieren.  

Eine davon: Fonds für erneuerbare Energien. Bislang waren Direktbeteiligungen an Projekten zur Erzeugung erneuerbarer Energie meist einer exklusiven Klientel mit hohen Einstiegssummen vorbehalten. Erneuerbare-Energien-Fonds hingegen machen die Beteiligung an nachhaltigen Projekten zum Klimaschutz schon mit vergleichsweise geringen Summen für Privatanleger:innen zugänglich. 

Ein Investment in erneuerbare Energien bietet Anleger:innen dabei nicht nur die Möglichkeit, nachhaltig zu investieren – sondern auch den Zugang zu einer zukunftsfähigen und vielversprechenden Anlageklasse. Denn mit der Abkehr von Kohle und anderen fossilen Brennstoffen spielen erneuerbare Energien eine tragende Rolle, um der nach wie vor steigenden Nachfrage gerecht zu werden.  

Die Bedeutung erneuerbarer Energien ist für Wirtschaft und Politik entsprechend groß. Und damit steigt auch das Interesse am Finanzmarkt: Auch für Privatanleger:innen hält das Segment Erneuerbare Energien mittlerweile attraktive Investmentchancen bereit – beispielsweise in Form von Erneuerbare-Energie-Fonds, auf die es sich in diesem Artikel einen Blick zu werfen lohnt. 

Welche erneuerbaren Energien gibt es?

Erneuerbare Energien haben einige Vorteile: Sie sind sauber, nahezu unbegrenzt verfügbar und frei von Schadstoffen und Treibhauseffekten. Doch was genau fällt alles in die Kategorie Erneuerbare Energien? Hier finden Sie eine Übersicht über die verschiedenen Arten nachhaltiger Energieträger.

Wind: Stromerzeugung durch Windkraft

Windmühlen haben ihre Funktion als Säge- oder Ölmühlen mittlerweile hinter sich gelassen und kommen heutzutage vor allem in der Stromerzeugung zum Einsatz: Windparkanlagen leisten aktuell den größten Beitrag in der Produktion von erneuerbarem Strom.

Dabei nutzen diese Anlagen den Auftrieb von Wind, der die Rotorblätter antreibt und so grünen Strom herstellt. Windkraftanlagen werden nach On- und Offshore-Anlagen unterschieden: Onshore-Anlagen sind auf dem Festland platziert, während Offshore-Anlagen auf dem Meer installiert werden und durch deutlich stärkere Windströme effizienter Strom generieren können.

Solar: Die Sonne als Energielieferant

Energie durch Sonnenschein ist umweltfreundlich, kostenlos und quasi unerschöpflich. Zwei Arten von Energie lassen sich mit Sonnenlicht gewinnen: Strom und Wärme.  

In der Theorie reicht die Energie einer 90-minütigen Sonneneinstrahlung auf die Erde sogar aus, um rein rechnerisch den gesamten Weltenergiebedarf eines ganzen Jahres zu decken. Allerdings können modernste Technologien nur einen Bruchteil dieser Energie als Strom und Wärme bereitstellen. Das tut dem Potential von Solarenergie jedoch keinen Abbruch – im Gegenteil: Vor allem bei deutschen Haushalten, die Energie über Solaranlagen beziehen, ist ein stetiger Anstieg zu verzeichnen.

Biomasse: Vom Kompost zum Energielieferanten

Unter Biomasse fallen Pflanzen, Holz, Stroh, Biomüll oder auch Gülle. Was sie verbindet? Sie alle speichern Energie, die durch Verbrennung oder Vergärung (zu Biogas) freigesetzt werden kann. Damit ist Biomasse rund um die Uhr verfügbar – im Vergleich zu beispielsweise Wind- oder Solarenergie, die für ihre Energieproduktion auf Sonnenschein und genügend Windbewegung angewiesen sind.  

Daher ist Biomasse besonders flexibel einsetzbar und kann außerdem Energiekosten senken: Denn für die Herstellung von Bioenergie können Reststoffe anderer Industrien, wie beispielsweise der Futter- und Nahrungsmittelproduktion, genutzt werden.

Wasser: Energiequelle Wasserkraft

Auch Wasser kommt schon seit über einem Jahrtausend eine wichtige Bedeutung in der Energieerzeugung zu: Schon im römischen Reich sowie im alten Ägypten wurde die Kraft fließenden Wassers eingesetzt, um zum Beispiel Getreidemühlen anzutreiben.

Bis zum Jahr 2004 galt Wasserkraft noch als bedeutendste Quelle für erneuerbare Energie, wurde aber schließlich von Windkraft abgelöst. Trotzdem hat sie an Aktualität nicht verloren und gilt nach wie vor als wichtige Ressource erneuerbarer Energie: Wasserkraft stellt weltweit knapp die Hälfte der Kapazitäten für erneuerbare Stromerzeugung. ¹ 

Die Entwicklung erneuerbarer Energiequellen in Deutschland

Bis zur letzten Jahrtausendwende galt die Stromerzeugung durch erneuerbare Energien als Nische. Nur Wasserkraft wies einen stetigen Wert auf, andere Stromerzeugungsverfahren hatten sich jedoch noch nicht durchgesetzt. Kurz darauf begann ein fast exponentieller Anstieg in der Entwicklung von Technologien zur nachhaltigen Energiegewinnung:

Allein zwischen 2015 und 2020 erhöhte sich der Anteil erneuerbarer Energien im deutschen Strommix von 29 % auf 45 %. Insbesondere Onshore-Windparks konnten mit 41 % der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien einen immensen Zuwachs verzeichnen.

Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien² in Deutschland 1990 - 2023

EE_Stromerzeugung_1990-2024.jpg

Der Strommix in Deutschland 2015 vs. 2021⁵

klimavest-strommix-deutschland-2015-vs-2024.png

Mit rund 187 Milliarden Kilowattstunden lieferten erneuerbare Energien 2015 29 % der deutschen Bruttostromerzeugung. Ihr Anteil am Stromverbrauch lag bei 31,6 %

Mit 251 Milliarden Kilowattstunden trugen erneuerbare Energien 2023 circa 56 % zur deutschen Bruttostromerzeugung bei. Windkraft, Biomasse und Photovoltaik stellen dabei die drei produktivsten Energiequellen dar. Insgesamt betrug der Anteil erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch rund 52 %.


Erneuerbare Energien: Nachhaltiges Investment oder doch nur Hype?

Die aktuellen Entwicklungen in der modernen Energieerzeugung beweisen: Investitionen in erneuerbare Energien sind schon lange kein kurzweiliger Trend mehr. Denn erneuerbare Energien werden nicht mehr nur von Kleinunternehmen genutzt, sondern sind im Mainstream und damit auch auf dem Radar großer Konzerne angekommen. Unterstützt und getragen werden solche Entwicklungen von politischen Beschlüssen wie dem Pariser Abkommen 2015 oder der Aktualität des Klimawandels und sauberer Energie in den aktuellen Bundestagswahlkämpfen.  

Klar ist: Aus unserer Wirtschaft sind erneuerbare Energien nicht mehr wegzudenken. Je stärker wir uns von fossilen Brennstoffen und konventionellen Energieträgern entfernen, desto mehr sind wir auf erneuerbare Energien angewiesen, um unseren wachsenden Energiebedarf zu decken. Das weiß mittlerweile auch der Finanzmarkt – und auch immer mehr Anleger:innen erkennen das langfristige Potenzial, das in Investments in erneuerbare Energien steckt: Über 360 Milliarden Euro haben deutsche Anleger:innen bislang schon in nachhaltige Investmentfonds und damit in die Energieversorgung der Zukunft investiert.

Fonds Erneuerbare Energien: Welche Arten gibt es?

Erneuerbare-Energien-Fonds zählen zu der Kategorie der nachhaltigen Themenfonds. Wenn Sie hier Geld investieren, unterstützen Sie damit Projekte innerhalb konkreter Themenbereiche, zum Beispiel zur Reinigung der Meere oder zur Wiederaufforstung von Wäldern – oder eben zur Nutzung erneuerbarer Energien.   

Grundsätzlich können Fonds für erneuerbare Energien nach Offenen und Geschlossenen Fonds unterschieden werden:

Geschlossene Fonds Erneuerbare Energien

Ein Geschlossener Fonds verkauft innerhalb eines festgelegten Zeitraums eine gedeckelte Anzahl an Anteilen an einen kleinen Kreis von Anleger:innen, bevor er für weitere Investitionen geschlossen wird. Diese Fonds finanzieren meist ein oder wenige Projekte. Geht es beispielsweise um einen Geschlossenen Solarfonds, fließt das Fondsvermögen der Anleger:innen in einen bestimmten Solarpark. 

Solche Investments sind zwar mit hohen Renditechancen, aber gleichzeitig auch mit hohen Risiken verbunden: Da nachhaltige Energiegewinnungsprojekte auf konkrete Umweltfaktoren wie ausreichend Sonneneinfall oder Wind angewiesen sind, können Naturkatastrophen oder standortbedingte Fehlkalkulationen Verluste verursachen.  

Auch wird das Kapital in Geschlossenen Fonds meist länger gebunden, sodass Anleger:innen mit langen Laufzeiten von 10 bis 30 Jahren rechnen können. Da die Anzahl der Anleger:innen begrenzt ist, werden recht hohe Mindesteinlagen fällig, die von circa 5.000 Euro bis hin zu sechsstelligen Beträgen reichen. Fonds für erneuerbare Energien kommen meist in Form von geschlossenen Investments vor. 

Offene Fonds Erneuerbare Energien

Im Gegensatz zu Geschlossenen Fonds werden Anteile Offener Erneuerbare-Energien-Fonds über die dafür zuständige Fondsgesellschaft ausgegeben. Diese Anteile können jederzeit und unbegrenzt erworben werden. Im Falle eines Verkaufs nehmen diese Gesellschaften die Anteile zum Rücknahmepreis wieder zurück. Darüber hinaus werden Offene Fonds häufig an der Börse gehandelt, sodass Anleger:innen zusätzlich die Möglichkeit haben, sich über Börsenanteile am Fonds zu beteiligen. Der Kauf und Verkauf von Anteilen Offener Fonds gestaltet sich somit leichter und flexibler als bei Geschlossenen Fonds.

Fonds für erneuerbare Energien investieren meist in eine Vielzahl von Projekten gleichzeitig, die sich über unterschiedliche Regionen und Energiegewinnungsmethoden erstrecken. Damit weisen solche Fonds einen höheren Grad an Diversifikation auf, der zur breiteren Risikostreuung beiträgt.

Aktuell gibt es am Finanzmarkt nur wenige Offene Erneuerbare-Energien-Fonds; ein Offener Fonds ist der klimaVest aus dem Hause Commerz Real. klimaVest investiert das Fondsvermögen in mehr als 25 Wind- und Solaranlagen, verteilt über drei Länder. Mit nur einem Investment können Anleger:innen also in eine Vielzahl von Assets gleichzeitig anlegen.

Windrad aus Vogelperspektive mit Nebel

INVEST IN INFINITY

Investieren Sie in das ganze Potenzial unbegrenzter Ressourcen – mit klimaVest, dem Fonds für erneuerbare Energien.
Jetzt mehr erfahren

Die häufigsten Typen von Erneuerbare-Energien-Fonds

Mit den verschiedenen Arten und Erzeugungswegen von erneuerbaren Energien ergeben sich auch unterschiedliche Möglichkeiten, in erneuerbare Energien zu investieren.

Welche Arten von Fonds für erneuerbare Energien es gibt und wie sie sich unterscheiden, erfahren Sie hier:

Klimafonds

Eine Besonderheit unter den Erneuerbare-Energien-Fonds sind die sogenannten Klimafonds. Dieser Begriff ist zwar nicht geschützt, doch üblicherweise fallen darunter Fonds, die ihr Portfolio aus einem Mix mehrerer Assets für erneuerbare Energien zusammensetzen. So investiert ein Klimafonds also zum Beispiel auf einen Schlag in verschiedene einzelne Solar-, Wind- und Bioenergieanlagen.

Themenfonds

Viele weitere Fonds für erneuerbare Energien spezialisieren sich als Themenfonds auf eine konkrete Art der Energiegewinnung: Dabei handelt es sich zum Beispiel um Solarfonds, Wasserfonds, Bioenergiefonds oder um Fonds mit Investitionen in Windkraft. All diese Arten der Energieerzeugung funktionieren über Anlagen, die mit gesammelten Fondsvermögen erbaut, betrieben und instandgehalten werden können.

Je nach Art des Fonds investieren Anleger:innen dabei in eine oder mehrere solcher Anlagen. Der dort erzeugte grüne Strom wird anschließend in das Stromnetz eingespeist und von verschiedenen Stromanbietern abgenommen. Aus dem daraus entstehenden Gewinn der Anlagen ergeben sich schließlich auch die Renditen, die an die Anleger:innen ausgezahlt werden.

Crowdinvesting

Darüber hinaus gewinnt auch die Anlageform des Crowdinvesting immer weiter an Zuspruch. Hier finanziert ein Zusammenschluss mehrerer Anleger:innen – die “Crowd” – ein spezifisches Investitionsprojekt, zum Beispiel nachhaltige Startups, energieeffiziente Immobilien oder erneuerbare Energiegewinnung durch beispielsweise Solar- oder Windparks.  

Crowdinvesting-Projekte unterscheiden sich von herkömmlichen Geschlossenen Fonds vor allem dadurch, dass sie für eine breite Masse an Privatanleger:innen zugänglich gemacht werden. Mit vergleichsweise geringen Einstiegssummen ab 100 € oder 500 € können sich Investor:innen an diesen Projekten beteiligen. 

Trotzdem bergen auch Crowdinvesting-Projekte erhebliche Risiken, denn auch hier wird – anders als bei Offenen Erneuerbare-Energien-Fonds – meist nur in ein oder wenige Projekte investiert. Ähnlich wie bei Geschlossenen Fonds herrscht deshalb auch beim Crowdinvesting ein erhöhtes Risiko eines Totalausfalls der Anlagesumme.

Impact Fonds

Die hier gelisteten Fonds und Anlageprojekte leisten mit ihren Investitionen in nachhaltige Energiegewinnung wichtige Beiträge für den Umweltschutz, die für Anleger:innen aber nicht immer einsehbar oder nachvollziehbar sind.  

Hier setzen die sogenannten Impact Fonds einen neuen Standard: Diese Fonds zeichnen sich dadurch aus, dass sie sich konkrete Nachhaltigkeitsziele setzen, die mit messbaren Einheiten transparent gemacht werden. So können Anleger:innen nachverfolgen, welchen konkreten Beitrag ihr Investment für den Klimaschutz leistet. 


Weitere Typen von Fonds für erneuerbare Energie

Für eine Anlage in erneuerbare Energien kommen nicht nur Erneuerbare-Energie-Fonds per se in Betracht. Anleger:innen haben darüber hinaus auch die Möglichkeit, sich indirekt an nachhaltiger Energiegewinnung zu beteiligen: Sie können zum Beispiel in Aktienfonds investieren, deren Depot nachhaltige und auf erneuerbare Energien ausgelegte Unternehmen beinhaltet.

Darüber hinaus gibt es auch Anleihen oder Erneuerbare-Energie-ETFs, die nachhaltige Energieerzeugung fördern. Bei ETFs genießen Anleger:innen den Vorteil, dass die Total Expense Ratio (TER), also die Gesamtkosten des Fonds, üblicherweise niedriger ausfallen, da sie nicht aktiv verwaltet werden.  

Bei solchen Fonds sollten Anleger:innen jedoch vorsichtig sein, denn bei diesen Anlagemöglichkeiten wird tatsächliche Nachhaltigkeit nicht garantiert: Vor allem bei breit gestreuten Fonds wie Aktienfonds oder ETFs landen immer wieder Unternehmen im Portfolio, die zum Beispiel per Best-in-Class-Ansatz als nachhaltige Geldanlage ausgewählt wurden.

Doch damit ist wenig gesagt, denn dabei kann es sich beispielsweise um Unternehmen aus der Fossilbrennstoffindustrie handeln, die nur im Vergleich zu ihren Mitstreitern als nachhaltig gelten. Wer also besonderen Wert auf die Nachhaltigkeit der eigenen Geldanlagen legt, muss bei breiter gestreuten Produkten deutliche Abstriche machen.  

Wie nachhaltig sind Fonds für erneuerbare Energien?

Nachhaltigkeit ist kein geschützter Begriff, sodass sich weder Anleger:innen noch Anbieter nach einer gemeinsamen Definition richten müssen. Für viele bedeutet Nachhaltigkeit das gleiche wie Klimaschutz, andere stellen schon weitaus höhere Ansprüche an das Konzept Nachhaltigkeit. 

Deshalb definierten die Vereinten Nationen im Brundtland-Bericht 1987 eine nachhaltige Entwicklung als solche, die die Bedürfnisse der heutigen Generation befriedigt, ohne dadurch die Bedürfnisse künftiger Generationen zu gefährden. Neben dem reinen Klima- und Umweltschutz gehören dazu auch Menschenrechte, gute Arbeitsbedingungen und eine faire Unternehmensführung.  

Die ESG-Kriterien, die sich im Finanzbereich mittlerweile als Standard nachhaltigen Wirtschaftens herausgebildet haben, umfassen daher neben Umwelt (Environmental) auch die Kriterien Soziales (Social) und Unternehmensführung (Governance).  

Sollen also Erneuerbare-Energien-Fonds auf ihre ökologische Nachhaltigkeit hin bewertet werden, liegt der Fokus dafür auf dem E in ESG, also der genaueren Betrachtung der Umweltfaktoren. 

Für die Bewertung der Nachhaltigkeit eines Fonds für erneuerbare Energien kommt darüber hinaus die Messbarkeit und Zielsetzung infrage, denn Strom oder Wärme können in ihrer Erzeugung recht genau gemessen werden. Doch oft setzen sich Fondsanbieter keine konkreten Ziele, wie viel Strom erzeugt oder welche Schadstoffmenge eingespart werden soll. Damit fehlt auch die Kommunikation an die Anleger:innen, die so keinen genauen Überblick über die tatsächliche Wirkung ihrer Investition haben. 

Chancen und Risiken von Erneuerbare-Energien-Fonds: Gut für die Welt oder nur gut für Ihr Gewissen?

Mit nachhaltigen Geldanlagen tut man zwar etwas für das gute Gewissen, aber wie wirken sie sich auf den eigenen Geldbeutel und auf die Renditechancen aus? Hier finden Sie die wichtigsten Vor- und Nachteile von Fonds für erneuerbare Energien, die Ihnen bei Ihrer Anlageentscheidung helfen können.

Die Chancen von Fonds für erneuerbare Energien

Möglicherweise einer der größten Vorteile von Erneuerbare-Energien-Fonds: Mit der langfristigen Förderung erneuerbarer Energien bieten sie eine Antwort auf die steigende Nachfrage nach Strom.

Denn mit dem beschlossenen Ausstieg aus Kohle- und Atomkraftenergie rücken erneuerbare Energien nach, die künftig für einen großen Teil der Stromerzeugung und –versorgung verantwortlich sein werden – dieser Anteil soll bis zum Jahr 2030 bei 65 % liegen. So macht sich die Wirtschaft einerseits unabhängiger von teuren Ölimporten oder Brennstoffgeneratoren und fördert gleichzeitig den Ausbau einer langfristigen, zukunftsfähigen und damit auch chancenreichen Energieversorgung.  

Wer Kapital in Anlagen zur nachhaltigen Stromerzeugung investiert, unterstützt außerdem den Aufbau und den Betrieb grüner Sachwerte. Als Investor:in in einen Geschlossenen Fonds beteiligen Sie sich an einer Unternehmensgesellschaft und zählen deshalb zu den Besitzer:innen von zum Beispiel Solar- oder Windparks. Damit üben Sie einen direkten positiven Einfluss auf die Realwirtschaft aus.  

Der Ausbau von Anlagen zur nachhaltigen Stromerzeugung wird darüber hinaus auch gesetzlich gefördert: Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) sorgt mit dem sogenannten Einspeisungsvorrang dafür, dass Strom aus erneuerbaren Energien bevorzugt ins Stromnetz eingespeist und verbraucht wird. Dafür werden Stromnetzbetreiber dazu verpflichtet, den Strom aus Anlagen für erneuerbare Energien vorrangig in ihr Netz einzuleiten.

Je mehr regenerativer Strom also produziert wird, desto weniger Strom aus fossilen Brennstoffen fließt ins Stromnetz. Dadurch wird der Strompreis gesichert, CO2 eingespart und die nachhaltige Stromerzeugung gefördert.  

Zudem haben Sachwertefonds wie Erneuerbare-Energie-Fonds häufig den entscheidenden Vorteil, dass sie börsenunabhängig sind – und damit im Vergleich zu konventionellen Wertpapieranlagen deutlich weniger unter Marktschwankungen, Inflation oder Wechselkursrisiken leiden. Sachwerteinvestitionen in Form von Offenen Fonds erweisen sich damit als stabiler und bieten grundsätzlich eine gute und solide Basis für ein diversifiziertes Portfolio.  

Wie funktioniert Diversifikation in einem Erneuerbare-Energien-Fonds?

Diversifikation ist für ein erfolgreiches und langfristiges Fondsmanagement unverzichtbar. Am Beispiel des Erneuerbare-Energien-Fonds klimaVest erfahren Sie, wie Diversifikation in der Praxis funktioniert:

klimaVest hat seit seiner Markteinführung im Jahr 2020 eine stetige positive Wertentwicklung erlebt und dabei sein Fondsportfolio kontinuierlich ausgebaut. Mittlerweile gehören insgesamt 43 Wind- und Solarkraftanlagen in fünf europäischen Ländern zum klimaVest Fondsportfolio.

 

Mit Wind- und Solarparks im Norden Finnlands bis in den Süden Spaniens ist das klimaVest sowohl geografisch als auch mit Blick auf die genutzten Technologien breit gestreut. Dabei macht sich der Fonds die jeweiligen Witterungsbedingungen zunutze, um für eine größtmögliche Stabilität zu sorgen.

 

Während also beispielsweise in Spanien die Sonneneinstrahlung überdurchschnittlich hoch ist, werden in den flachen Landzügen Skandinaviens besonders hohe Windgeschwindigkeiten erreicht. Hier greifen regionale und technologische Diversifikation ineinander, um eine möglichst breite Streuung bei möglichst hohen Erträgen zu erzielen.

 

Zusätzliche Diversifikation erreicht klimaVest außerdem, indem der Fonds auch in Gegenden wie Skandinavien, in denen vornehmlich Windkraftwerke gebaut werden, alternative Technologien wie Solarkraft ausbaut. Hier sind zwar die Erträge niedriger als beispielsweise in Spanien; jedoch sind dafür auch die Flächenpreise günstiger, da der Ausbau von Erneuerbaren Energien in Skandinavien politisch aktiv gefördert und subventioniert wird.

 

So fördert klimaVest auch innerhalb spezifischer Regionen den Ausbau unterschiedlicher etablierter Technologien und sorgt damit dafür, dass eventuelle Schwankungen in der Stromproduktion noch effizienter aufgefangen und ausgeglichen werden können. Das stärkt auch bei Anleger:innen die Planungssicherheit und die langfristige Stabilität von klimaVest als Investment.

Die Risiken von Fonds für erneuerbare Energien

Wie bereits erwähnt, sind Anlagen für nachhaltige Energiegewinnung besonderen Witterungsbedingungen und damit auch konkreten Risiken ausgesetzt: Denn sobald die Sonneinstrahlung niedriger ausfällt als kalkuliert oder Naturkatastrophen wie Überflutungen oder Stürme eintreten, drohen diesen Anlagen und ihren Anleger:innen besonders hohe Verluste.  

Zudem kommen auch hier die spezifischen Risiken Geschlossener Fonds zum Tragen. Denn Miteigentümer:innen solcher Anlagen beteiligen sich nicht nur an den Renditechancen, sondern auch an den Risiken des Investments, die bis hin zum Totalverlust des Anlagevermögens reichen. Beispielsweise können unvorhergesehene Reparaturen, Störungen der technischen Abläufe oder Lieferengpässe dafür sorgen, dass es in Energiegewinnungsanlagen zu Betriebs- oder Ertragsausfällen kommt. Damit wird auch das Kapital der Anleger:innen gefährdet.  

Auch die langen Kapitalbindungen Geschlossener Fonds bedeuten für viele Anleger:innen einen Nachteil. Zwar ist es möglich, die eigenen Anteile am Zweitmarkt an einen sogenannten Ersatzinvestor zu verkaufen, doch solche Transaktionen sind meist an hohe Verluste geknüpft.

Fonds für erneuerbare Energien: Ein nachhaltiges Investment mit wissenswerten Risiken

Keine Frage: Die Zukunft und das Wohlergehen unseres Planeten ist auf die Nutzung erneuerbarer Energien angewiesen. Diese Tendenzen zeigen sich in Form eines stark wachsenden Sektors, der Anleger:innen zahlreiche gute Renditechancen bietet und gleichzeitig einen positiven Beitrag für die Umwelt und die Realwirtschaft leistet.  

Doch vor allem im Bereich der Geschlossenen Erneuerbare-Energien-Fonds stoßen Anleger:innen auf Risiken, die nicht unterschätzt werden sollten. Deshalb ist es wichtig, die eigene Risikobereitschaft zu reflektieren, bevor eine Anlageentscheidung getroffen wird.  

Neben direkten Investments können aber auch indirekte Anlagen wie ETFs oder Aktienfonds infrage kommen, wobei die tatsächliche Nachhaltigkeit der Anlage gezwungenermaßen wieder in den Hintergrund rückt. Denn um einen ETF wirklich auf seine Nachhaltigkeit hin zu überprüfen, müssen Sie einiges an Zeit und Energie investieren.  

Wer also nachhaltig investieren, aber dafür kein zu hohes Risiko eingehen möchte, sollte sich Offene Fonds für erneuerbare Energien genauer ansehen: Eine Anlage gestaltet sich hier im Vergleich zu Geschlossenen Fonds deutlich anlegerfreundlicher und risikoärmer.

Wie kann ich in erneuerbare Energien investieren?

Für Investments in erneuerbare Energien gibt es viele Möglichkeiten. Es sind zum Beispiel Themenfonds, geschlossene Direktbeteiligungen, Offene Impact Fonds oder indirekte Investments durch Aktienfonds oder ETFs möglich.

Warum in erneuerbare Energien investieren?

Mit einem Investment in erneuerbare Energien treiben Sie nachhaltigen Wandel in unserer Realwirtschaft voran und fördern grüne Stromerzeugung. Darüber hinaus bieten sie eine solide und renditefähige Ergänzung für Ihr Portfolio. 

Wie viel investiert Deutschland in erneuerbare Energien?

Deutsche Anleger:innen haben bis heute circa 360 Milliarden Euro in nachhaltige Geldanlagen investiert. Im Jahr 2020 beliefen sich ungefähr 11 Milliarden Euro auf Investments in Anlagen für erneuerbare Energiegewinnung. 

Kann man in Strom investieren?

Sie können Ihr Geld in Strom anlegen, indem Sie beispielsweise in den Aufbau und den Betrieb nachhaltiger Energiegewinnungsanlagen investieren. Das geht zum Beispiel durch Direktbeteiligungen, Themenfondsinvestments oder Aktien.

Was ist die beste erneuerbare Energie?

Seit 2004 gilt Windkraft in Deutschland als wichtigster Energieträger für die nachhaltige Stromerzeugung. Ungefähr 49 %⁷ wurden im Jahr 2021 mit Windanlagen produziert, circa 20 % mit Photovoltaikanlagen. Ungefähr 31% der gesamten Stromerzeugung wurden im Jahr 2023 mit Windanlagen produziert, circa 12 % mit Photovoltaikanlagen.

Welche Unternehmen profitieren von der Energiewende?

Von dem Trend in Richtung Nachhaltigkeit profitieren vor allem Unternehmen, die langfristig nachhaltige Lösungen anbieten. Darunter fallen beispielsweise Technologien zum Betrieb von Energiegewinnungsanlagen oder Hersteller von Solaranlagen für Privathaushalte.

Wie viel Prozent erneuerbare Energie wurde in Deutschland 2019 produziert?

2019 fielen 42 % des deutschen Bruttostromverbrauchs auf erneuerbare Energien, 2023 betrug der Wert bereits 50,6 %. Im Jahr 2000 machten erneuerbare Energien erst 6 % der deutschen Stromerzeugung aus.⁸