Interview mit Fondsmanager Timo Werner "klimaVest ist ein Vorreiter im Markt"
09.09.2024 • 6 Minuten Lesezeit
Stromproduktion gesteigert, Projektentwicklungen vorangetrieben, stabile Rendite erzielt: Fondsmanager Timo Werner gewinnt dem abgelaufenen klimaVest-Geschäftsjahr viel Gutes ab und gibt Einblick in seine Planung für die Zukunft.
klimaVest hat am 31. August sein viertes Geschäftsjahr abgeschlossen. Wie blicken Sie auf das vergangene Jahr?
Es war ein gutes Jahr für unseren klimaVest. Wir haben unserem Portfolio mit dem finnischen Windpark Lumivaara ein weiteres operatives Asset hinzugefügt und mit Wing Fields und Gas Light zwei Solar-Projektentwicklungen in Schweden in den Fonds aufgenommen. Der klimaVest ist weiter gewachsen und steht inzwischen bei einem Volumen von mehr als 1,4 Milliarden Euro. Mit diesem Volumen und seinem Track Record von knapp vier Jahren ist klimaVest ein echter Vorreiter im Markt. Die Stromproduktion unserer Parks hat dazu beigetragen, dass wir die Rendite stabil halten konnten. Hier zahlt sich aus, dass wir bei der Stromvermarktung breit diversifizieren. Durch staatlich garantierte Einspeisevergütungen, langfristige Stromlieferverträge mit industriellen Großabnehmern und die Streuung über unterschiedliche Strommärkte in verschiedenen Ländern haben wir mit unseren Investitionen seit dem Start 2020 verlässliche Erträge erwirtschaftet.
Im Vergleich zu 2020 hat sich das Zinsumfeld allerdings stark verändert. Inzwischen locken auch andere Anlageprodukte wieder mit Zinsen. Ist Stabilität genug, damit der Fonds attraktiv bleibt?
klimaVest ist auch im aktuellen Zinsumfeld ein attraktives Investment – insbesondere als Beimischung zum Depot für langfristig orientierte Anleger. Und die Zinsen für andere Anlageformen sinken ja bereits wieder. Klar ist: Stabilität allein reicht uns nicht. Darum arbeiten wir fokussiert an der Fertigstellung unserer Projektentwicklungen und der Anbindung weiterer Assets.
Stichwort Projektentwicklungen: Was hat sich hier getan im Geschäftsjahr?
Es geht stetig voran. Mit den erwähnten Parks Wing Fields und Gas Light haben zwei von fünf schwedischen Solarprojekten aus dem Serene-Portfolio die Baureife erreicht. Diese Projekte hatten wir uns bereits 2022 für den Fonds gesichert. Aktuell verhandeln wir die Verträge mit dem Generalunternehmer für die Errichtung der Parks.
Auch unser spanisches Solarprojekt Castillejo hat Ready-to-Build-Status erreicht und soll voraussichtlich 2026 ans Netz gehen. Bei den Projekten zeigt sich jedoch, dass der Netzanschluss das Nadelöhr bei Erneuerbare-Energien-Projekten ist. Deshalb ist der Netzausbau so wichtig.
Auch unser spanisches Solarprojekt Castillejo hat Ready-to-Build-Status erreicht und soll voraussichtlich 2026 ans Netz gehen. Bei den Projekten zeigt sich jedoch, dass der Netzanschluss das Nadelöhr bei Erneuerbare-Energien-Projekten ist. Deshalb ist der Netzausbau so wichtig.
Wären Stromnetze auch ein Investment für den klimaVest?
Ja, Stromnetze schauen wir uns an. Wirtschaftlich kann das attraktiv sein, da Stromnetze über eine regulierte Kapitalverzinsung verfügen. Und der Kapitalbedarf ist groß, um die europäischen Stromnetze fit für die Energiewende zu machen. Auch Batteriespeicher werden eine wichtige Rolle bei der Energiewende spielen, um für Netzstabilität zu sorgen. Auch dies ist ein spannendes Thema, mit dem wir uns intensiv beschäftigen.
Was sind die Prioritäten für das kommende Jahr?
Unsere Projekte weiter entwickeln und das Portfolio mit operativen Assets in verschiedenen europäischen Ländern weiter diversifizieren.