Mit Preissicherheit schneller nachhaltig wachsen Power Purchase Agreements
22.09.2024 • 8 Minuten Lesezeit
Was ist ein PPA und wodurch zeichnet es sich aus?
Ein PPA dient zum einen der Preisfixierung auf der Einkaufsseite und verschafft zum anderen der Anbieterseite Planungssicherheit. Mit diesen Eigenschaften fördert es den Ausbau erneuerbarer Erzeugungsanlagen und wird gleichzeitig zu einem wirkungsvollen Instrument für die Reduzierung von Scope-2-Emissionen2 aus dem Energieeinkauf.
Welche Arten von PPA gibt es?
Als Utility PPA bezeichnet man eine Vereinbarung über die Lieferung von Strom, der nicht vom belieferten Akteur selbst verbraucht, sondern an Dritte weitergeleitet wird.
Das Corporate PPA (auch Direct PPA) ist ein Vertrag, den ein Energieerzeuger mit einem Endverbraucher über große Energiemengen schließt, die direkt an den Großabnehmer geliefert werden, häufig ohne Nutzung des öffentlichen Stromnetzes.
Beim Corporate oder Direct PPA unterscheidet man außerdem zwischen physischen und synthetischen PPA. Zu den physischen PPA, bei denen die verkaufte und zu liefernde Strommenge stets festgesetzt ist, zählen das On-site, das Off-site und das Sleeved PPA. Sie unterscheiden sich lediglich im Hinblick auf den Lieferweg des Stroms.
Bei einem On-site PPA steht die Stromerzeugungsanlage mit direktem Anschluss auf dem Betriebsgelände des Verbrauchers, wird aber extern betrieben. Die Stromerzeugung erfolgt hinter dem Zählerpunkt des Verbrauchers und das öffentliche Stromnetz wird umgangen. Das Off-site PPA ist eine Vereinbarung über bilanzielle Abnahmen mit definierter physischer Strommenge. Der Strom wird hier jedoch nicht auf dem Betriebsgelände des Verbrauchers produziert, sondern über das öffentliche Stromnetz eingespeist. Das Sleeved PPA ist ein Off-site PPA, bei dem ein Energiedienstleister als Intermediär zwischen Erzeuger und Verbraucher tätig wird und bestimmte Prozesse übernimmt.
Ein synthetisches PPA (auch Financial PPA) regelt Stromlieferungen, die nicht physisch, sondern virtuell stattfinden und ermöglicht die Entkopplung von physischen und finanziellen Stromflüssen. D.h. der Strom wird nicht direkt an Endverbraucher geliefert, sondern das PPA besteht zwischen einem Stromproduzenten und einem Energiedienstleister, der den produzierten Strom in seinen Bilanzkreis aufnimmt und über die Strombörse handelt. Ausgleichszahlungen bei Abweichungen vom Spot-Preis zum Vertragspreis sind dabei möglich, Herkunftsnachweise für die Stromlieferung sind zu erbringen.
Was spricht für ein PPA, was dagegen?
Darüber hinaus können Unternehmen durch den Erwerb von Herkunftsnachweisen im Rahmen einer PPA ihren ökologischen Fußabdruck verbessern und ihre aktive Teilhabe an der Energiewende dokumentieren. Langfristige Preisabsicherung und Kalkulationssicherheit schaffen eine gute Basis für die Finanzierung neuer EE-Projekte. Insgesamt profitieren die Verbraucher des PPA-Stroms von der vertraglichen Absicherung gegen steigende Energiepreise, während die Anlagenbetreiber durch den direkten Stromverkauf an einen Vertragspartner auf zeitintensive Ausschreibungen des Förderregimes verzichten können.
Nachteile finden sich dagegen beim PPA kaum. Das Aufsetzen des Vertragswerks inklusive aller Absprachen bis zur Unterschriftsreife ist naturgemäß äußerst komplex und nimmt daher viel Zeit in Anspruch. Daneben kann unter Umständen der Vorteil der Langfristigkeit im Hinblick auf Festpreise auch zum Nachteil gereichen, da künftige Preisentwicklungen schwer prognostizierbar sind. Das Risiko wird hier in aller Regel fair auf die Vertragsparteien verteilt.
Unser Fazit: Der Mix macht’s
Für eine ausgewogene Planungssicherheit in den Vergütungsstrukturen setzen die Expertinnen und Experten von klimaVest auf den perfekten Mix. Und da PPA höhere Anfangsrenditen bei vertraglich festgesetzten Stromabnahmepreisen liefern, spielen diese in unserem Mix eine wichtige Rolle.
Zahlreiche Weltkonzerne haben sich schon verpflichtet, nur noch Strom aus erneuerbaren Energien zu nutzen. Google und Shell zählen zu den einflussreichsten Abnehmern, die Strom aus klimaVest Assets beziehen. Gleichzeitig sorgt das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) für mehr Flexibilität: Je mehr Strom aus erneuerbarer Energie ins Netz eingespeist wird, desto mehr konventioneller Strom wird vom Markt verdrängt und der Anteil der Erneuerbaren steigt. Ein Gewinn für alle.