Ansicht des klimaVest-Assets: Windpark Beckum aus der Vogelperspektive.

Wiederaufbau Neustart im Windpark Beckum

17.07.2023 5 Minuten Lesezeit

klimaVest: Redakteurin Annemarie Zahn
Annemarie Fountoukas
Redakteurin

Die Geschichte hat zwar einen Wermutstropfen, aber definitiv ein Happy End. Als Commerz Real den Windpark in Beckum für klimaVest im Jahr 2020 erwarb, war die Modernisierung des Parks gerade im vollen Gange. Der Windanlagenhersteller Nordex war damit befasst, die bislang sechs Windkraftanlagen durch zwei neue, deutlich leistungsstärkere zu ersetzen. Aus einer Nennleistung von 5,7 Megawatt sollten so 9 Megawatt werden. Nach diesem so genannten Repowering – der Verringerung der Anlagenzahl bei gleichzeitiger Leistungssteigerung – gingen die Anlagen noch im Jahr des Ankaufs ans Netz – so weit, so gut!

Planung von Sanierungskonzepten

Leider stellte sich später hinaus, dass Windräder dieses Typs erhebliche Mängel aufwiesen. Die Schwachstellen lagen in bestimmten Spannbetonteilen, sodass es möglich schien, dass die Konstruktion den Windkräften nicht standhalten würde. Denn: In Haltern in Nordrhein-Westfalen war ein baugleiches Windrad eingestürzt, woraufhin Nordex umgehend ein Gutachten in Auftrag gab und Sachverständige zu Rate zog. Parallel wurden alle betroffenen Anlagen – in Deutschland insgesamt 18 – außer Betrieb genommen und Sanierungskonzepte erarbeitet darunter auch die Windräder in Beckum. Der Rück- und Wiederaufbau erfolgt dabei in enger Abstimmung mit sämtlichen zuständigen Behörden.

Der Rückbau: so bedacht wie spektakulär

Um ein Höchstmaß an Sicherheit zu gewährleisten und den Weg für einen schnellen  Wiederaufbau der beiden Anlagen zu ebnen, wurde der Rückbau sorgsam geplant. Bei einem Turm wurden zunächst die Rotorblätter, die Nabe, das Maschinenhaus und der obere Teil des Turms in Einzelschritten demontiert und zur Wiederverwendung gelagert. Der verbliebene Betonturm wurde gesprengt. Bei der zweiten Anlage musste die gesamte Konstruktion mit Hilfe eines Fallbetts fachgerecht gesprengt werden.

Alles auf Anfang

Mittlerweile hat Nordex mit der Neuerrichtung der Anlagen begonnen. Mit einer Leistung von je 4,5 Megawatt pro Jahr werden sie wie ihre beiden Vorgängerinnen voraussichtlich 24 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugen und noch in diesem Jahr rechnerisch 7.000 Haushalte mit grünem Strom versorgen.