Es werden an einer Häuserwand mehrere, an der Außenwand montierte Klimaanlagengeräte dargestellt.

Signifikanter Anstieg Globale Hitzewellen treiben Stromverbrauch auf Rekordniveau: Weckruf für nachhaltige Energiepolitik

25.08.2024 5 Minuten Lesezeit

Wie schon seit einigen Jahren sind sie auch seit dem späten Frühjahr 2024 wieder regelmäßig Bestandteil der Nachrichten: Meldungen über Rekordtemperaturen und Hitzewellen. Oftmals ist dann von der Mittelmeer-Region oder von asiatischen Ländern wie China und Indien die Rede. Zunehmend trifft es auch den Norden des amerikanischen Kontinents und Australien leidet schon lange darunter. 

Mit der Thermometer-Anzeige schnellt auch der Bedarf an Kühlung in die Höhe – in Privathaushalten ebenso wie in Produktionsstätten und in Serverfarmen. Meist sind hier Klimaanlagen das Mittel der Wahl, und deren vermehrter Einsatz zieht steigenden Stromverbrauch rund um den Globus nach sich. Daher geht die Internationale Energieagentur IEA davon aus, dass 2024 weltweit 4 Prozent mehr elektrische Energie umgesetzt wird als im Vorjahr. Zum Vergleich: Der Anstieg von 2022 zu 2023 betrug lediglich 2,5 Prozent. 

Es ist auf absehbare Zeit nicht damit zu rechnen, dass sich die Erderwärmung verlangsamt und dadurch weniger Hitzeextreme entstehen. Daher wird auch der globale Bedarf an Kühlung bestehen bleiben und eher noch ansteigen. Folgerichtig rechnet die IEA für das Jahr 2025 ebenfalls mit einer Steigerung des weltweiten Stromverbrauchs um vier Prozent. Für klimaVest-Anleger ist das eine gute Nachricht, denn mehr verkaufter Strom bedeutet für sie auch auf längere Sicht höhere Rendite.

 

Kohlestrom sorgt für Abkühlung – kein Rückgang der CO2-Emissionen

Der boomende Strom-Markt hat allerdings leider auch eine Kehrseite. Zu oft wird elektrische Energie - auch zum Betrieb von Klimaanlagen - noch in Kohlekraftwerken erzeugt. Dies betrifft nicht nur, aber vor allem Indien und China mit einem Plus an Stromverbrauch von 8 beziehungsweise 6,5 Prozent. Zwar geht die IEA in ihren Prognosen davon aus, dass 2025 global erstmals mehr Strom aus regenerativen Quellen produziert wird als aus Kohle.

Deren Anteil an der Energiegewinnung stagniert aber wegen der stetig anziehenden Nachfrage auf hohem Niveau. Daher geht der globale CO2-Ausstoß derzeit nicht zurück und der Trend zur weiteren Erderwärmung bleibt vorerst ungebrochen.

Ungebrochen stark bleiben wird auch die Nachfrage nach Strom, das kann als gesicherte Tatsache gelten. Antreiber für den hohen Verbrauch sind allerdings nicht nur Klimaanlagen. Energieintensive moderne Technologien wie Elektromobilität, Wärmepumpen und künstliche Intelligenz mit ihrem hohen Bedarf an Rechenleistung tragen das ihre dazu bei. 

Regenerative Energien überholen die Kohle – aber zu langsam

Die große Herausforderung wird es in Zukunft sein, diese Nachfrage nach Elektrizität möglichst umweltfreundlich zu decken. Dazu ist es einerseits erforderlich, mehr Anlagen zur Erzeugung von Energie aus regenerativen Quellen zu errichten. Folgerichtig forderte die Weltklimakonferenz in Dubai im Jahr 2023, die Produktion von Öko-Strom bis 2030 zu verdreifachen. Dafür sind enorme Anstrengungen nötig.

Die Internationale Agentur für Erneuerbare Energien Irena hält zum Erreichen dieses Ziels jährliche Investitionen in Höhe von etwa 1,5 Milliarden US-Dollar für notwendig. Andererseits wird es auch wichtig sein, Energie deutlich effizienter zu nutzen und die internationalen Leitungsnetze noch weiter auszubauen. Nach Meinung von Keisuke Sadamori, Direktor für Energiemärkte und -sicherheit bei der IEA, soll beides verhindern, dass sich der erhöhte Kühlbedarf fatal auf die Energiesysteme auswirkt. Dem wollen wir von klimaVest gerne Rechnung tragen und zukünftig auch in die Stromverteilung investieren.